Wir

haben einen gute Nacht verbracht in diesem Baia Tirrena. Der Vorrat an Käse reicht für lange. Es ist Zeit wieder zu bewegen. Route war soweit klar, der Küste entlang so gut es geht. Ziel wird ein Strand sein, nach der Gegend um Paestum. Pastum, eine Stadt der Antike. Voller Leben und Griechen. Etwas später dann ein paar Römer. Jetzt Ruinen zum anschauen.

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Wir halten deshalb an. Wollen uns kurz mal umsehen.

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Es hat einen Wohnmobil Parkplatz. Dort lauert uns einer auf, der will so viel Geld für zwei Stunden, da kann ich grad sämtliche Tempel kaufen. Wir arrangieren uns und finden was passendes. Und gehen hin zum Kassahaus der Anlage. Zuerst quetscht man sich durch Souvenirstände. Bei der Kasse steht niemand. Also gehen wir trotzdem rein. Die alten Steine von Italien werden ein anderes Reisethema sein, also schnuppern wir erst mal an der Oberfläche rum und fahren weiter.

Die Fahrt ist in etwa so spannend wie eine Essiggurke. Die Gegend hier ist so, als hätte man etwas liegen lassen und nie mehr aufgehoben. Und langsam erreichen wir unseren neuen Lagerplatz. Bei ein paar Damen auf weissen Stühlen und Feuer biegen wir links ab, fahren durch den Wald an den Strand, direkt  hinten auf den Parkplatz irgend so einer Strandbar die im Sommer offen hat. Und jetzt ist nicht Sommer.

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pic by Ray

Wir freuen uns, richten uns ein. Waschen sogar ein paar Kleinigkeiten. Suchen Holz für ein Feuer zusammen. Hin und wieder kurvt ein Auto langsam über den Platz, oder fährt direkt hinter uns mitten in den Wald. Bleibt dort stehen und fährt dann mal wieder zurück. Ein flotter Kombi hält aber direkt auf uns zu und parkiert hinter uns, ein Mann schreitet in guter Kleidung etwas am Strand hin und her. Und tut so als wisse er was er da tut. Dann kommt er zu uns. Wir sollen hier die Nacht über nicht bleiben. Die Nordafrikaner seinen hier in den Wäldern. Ganz viele. Huhu…

Der hat gesessen. Der Samen ist gesteckt. Zuerst machen wir uns nichts draus. Vielleicht passt dem das aus persönlichen Gründen nicht. Vielleicht gehört ihm der Schuppen am Strand. Vielleicht die Mädchen vorne an der Abbiege. Vielleicht geht diese Nacht ein extra grosser Deal hier über die Bühne. Was auch immer.

Wir packen zusammen. Haben das Gesoggs welches hier dauern in allerlei Autos rumschleicht eh grad satt. Plötzlich.

Wir löschen das Feuer das gerade angefangen hat zu brennen mit Sand.

Neues Ziel. Porto di Cetaro. Habe massig viele Parkplätze unten am Hafen gesichtet. Das wird passen. Sind so um die weitere 100km ist weg, oder etwa weniger. Das noch durch Salerno. So lernen wir doch alle mal den Feierabendstau dort kennen. Beim Sonnenuntergang zusammen an der Ampel stehen und über den Sinn des Lebens studieren. Bis der Zufallsgenerator auf grün schaltet.

Wir fahren ab. Und fahren langweilig nach Salerno,

dort halb um die Stadt rum, stehen hin und wieder etwas auf der Strasse still. Dann aber biegen wir doch endlich ab, an die Küste runter, sehen nicht viel vom grossen Hafen und finden Porto di Cetara. Das Navi hat es diesmal ohne rum mucken geschafft.

Die berühmte Strasse hat schon Nacht, es fängt gut an. Es wird immer weniger Verkehr. Wir sind da, scharf rechts, dann sofort runter und bald links, durch das Dorf weiter zum Hafen. Ich fahre vorne. Mir bleibt die Spucke weg. Genau, aber wirklich genau zwei Parkplätze sind frei. Was für ein Glück, wir werden heute in dem Dorf was essen gehen. Und trinken und haben nicht weit nach Hause. Weiter vorne hätte es auch noch freie Plätze, aber diese hier sind eben und voll richtig.

Wir wohnen alle noch etwas rum, dann polieren wir die Schuhe und machen uns auf diese eine Pasta Bude zu finden, von der Fabi und Ray uns in den Ohren liegen. Zuerst gibt es noch eine rote Rose für meine Blume beim einsamen Gärtner, der lieber Musik macht. Dann etwas runter die Strasse, rechts hinter einer unscheinbaren Türe aus Glas gibt es zu essen.

Wir treten in die kleine Pastastube ein. Passsender Name, Cetara Punto e Pasta. Ziemlich übersichtlich hier, ein paar Tische mit Stühlen. Dann eine Glasvitrine und dahinter die Küche. Sie sind gerade voll im Schuss in der Küche, eine Gesellschaft aus Neapel hätte sich angemeldet. Mit etwas Geometrie schieben wir die paar Tische solange hin und her, bis alle dann sitzen können. So 12 Leute haben gut Platz. Die aus Neapel waren dann neun.

Was soll ich sagen, keine Ahnung was ich da wirklich so alles für Pasta, diesda und dasauch, gegesssen habe. Aber es war hervorragend und beim zusehen konnte ich doch dem Chef da tatsächlich ein paar kleine Tricks abluchsen. Die Vitrine eben. Da kann man durch sehen. Habe mich günstig hingesetzt. Der Zeitpunkt wann er das Olivenoel zu den Ravioli schüttet, das machts aus. Und jener mit dem Löffel Mehl eine Minute bevor man die Dinger raus nimmt, ganz sicher.

Die Sache mit den Plastiktellern und so, habe ich glatt wieder vergessen. Und so machen wir uns auf in die Heia zu hüpfen, unten am Hafen von Porto di Cetara.