Tatsachen

zum Fiat Ducato 280 Geschraube. Aktuell bin ich gerade beschäftigt dies und das für die nächste, etwas längere Fahrt vorzubereiten. Die Wasserpumpe die ersetzt wird, ist der ultimative Auslöser die den Zeitpunkt dieser Arbeiten bestimmt. Schrauben am Ducato ist immer fremdbestimmt. Der Bus bestimmt. Also machen wir einen ziemlich grossen Service, sogar das Nebenaggregat muss weg und die Einspritzpumpe will neu eingestellt werden und überhaupt, ich öffne die Büchse der Pandora.

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Und in die Oelwanne wollte ich auch mal reinschauen. Purer Gwunder. Die war dann aber sauber und kein Oelschlamm zu finden. Also fahren wir offenbar mit gutem Oel in der Landschaft rum.

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Und wie immer zeitlich ungelegen sind die Arbeiten. Ich entschliesse mich diese Arbeiten anzugehen, weil ich muss.

Meine persische Blume ist ziemlich sportlich. So sportlich, dass es für mich auch noch ausreicht. Und sie tut Yoga machen, macht auch meine Schwiegermutter und sogar den Schwiegerpapa habe ich in seltsamen Positionen auf dem Perserteppich beim furzen ertappt. Mein Yoga findet hauptsächlich unter dem Bus statt.

Im Laufe der letzten Jahre habe ich herausgefunden wie hoch ich den Bus auf die Rampen fahren muss, um dort entspannt unter der Carozza zu liegen. Und gleichzeitig teste ich so den Umfang von meinem Pansen. Kann ich mich locker unter der Oelwanne durchschieben, ist mein Kampfgewicht in Ordnung. Wäre das nicht der Fall müsste ich den Bus etwas höher legen. Liegen tu ich meistens auf einem Stück Karton oder auf so weissen Styropor Platten. Letztere werden schön warm.

Natürlich ist es etwas eng da unten. Aber sehr praktisch um liegend von unten diese oder jene Problemstelle zu beäugen. Es ist alles schön und dicht beisammen. Der Austausch der Wasserpumpe macht man von oben. Bis auf das wegklappen der Lichtmaschine, die Riemenscheibe und den Kurbelwellen Deckel. Letzteres wegen einem neuen Wellendichtring. Wenn schon, denn schon.

Unterbrochen wird die Sache, weil ich andauernd diesen oder jenen Schraubenschlüssel vergesse mit runter zu nehmen. Jetzt kommt Yoga ins Spiel. Also wieder unter dem Bus hervor robben, Schlüssel holen und wieder ab unter den Bus. Der Fäustel fehlt grad auch noch um mit einem gezielten Schlag auf den 36er Schlüssel, die Riemenscheibe zu lösen. Und den Schaber um die Dichtungsreste abzukratzen, habe ich auch vergessen. Und die Akku Stablampe macht genau jetzt schlapp. Also muss eine andere Lampe her. Und ich muss etwas schräg liegen damit ich besser an die Seite vom Motorblock ran sehen kann.

So geht es munter hoch und runter und aus dem Yoga wird ernsthaftes Training für Ernst der gern auch mal einschläft unter dem Bus.

Bald aber verlagern sich die Arbeiten etwas höher an den Motor. Und der Auspuff muss weichen. Das wäre eine 13er Nuss und die ist grad auf der Werkbank. Das kurze Stück Holz welches den Auspuff stützt, da habe ich schon dran gedacht. Aber leider etwas weit weg, ich kann das Stück Holz um zwei Zentimeter nicht erreichen. Mit der Rätsche gehts, aber jetzt finde ich die 13er Nuss grad nicht. Die drückt mich dann aber am Kreuz und ich rolle rüber und finde das Teil. Und dort liegt auch ein Schraubenzieher. Das Hosenrohr hängt nun runter und alles wunderbar. Ich muss mal für kleine Jungs. Also wieder hoch.

Nach dem Wasser lösen, schraub ich das Wasserrohr hinter dem Motorblock ab. Zuerst von oben, dann von unten. Von unten muss man sich ganz schön strecken. Den Schlauch kriege ich gut ab. Es muss wieder eine Mutter gelöst werden, die muss man sich erfühlen. Die ist unten am Ansaugstutzen, da sieht man nicht ran. Eine 13er ist das. Kinderspiel, ich muss mich bloss wieder etwas hoch recken. Die Halbwelle ist etwas im Weg, aber es geht ordentlich gut. Das Hosenrohr fällt runter weil ich das Stück Holz mit dem Kopf weg geschoben habe.

Den kurzen Schlauch vom Motorblock an die Wasserleitung runter zum Oel/Wasser Wärmetauscher krieg ich nicht so einfach weg. Also muss der Heissluftföhn ran. Der ist drüben auf der andern Seite der Werkstatt im Schrank Nr. 2. Das Verlängerungskabel ist, hab ich doch grad vorhin noch gesehen, auch irgendwo.

Und wieder runter unter den Bus kriech ich und jetzt muss ich den Kopf etwas anheben, die linke Schulter auch, mit rechts föhnen und mit links ziehen. Das dauert und meine Bauchmuskeln verdanken mir das übel. Um das Wasserrohr auch abzunehmen, muss ich einen Stutzen lösen, der 17er Schlüssel hängt bei der Werkbank.

Ich hätte ja alles Werkzeug vorhin auf den Boden legen können. Aber die Gründe meiner unglaublichen Beweglichkeit berufen sich nicht auf Yoga oder so Zeugs, sondern auf die ersten Anzeichen von Alzheimer und Fiat Technik.. Und hoch und runter und wieder hoch.