wir

brauchen ein paar Sachen. Der Basar ist recht gross, eigentlich verdammt gross und findet sich im Stadtteil Basar im südlichen Zentrum der Stadt.  Es gibt noch einen anderen Basar im Norden der Stadt, der ist dann beim Golestanpalast. Dieser sei weltweit der größte seiner Art, sagen die hier und man findet alles hier. Und der ist auch für Lebensmittel und so Sachen bekannt. Teppiche verkaufen die hier auch. Und der Basar ist ein grosser und überdachter Markt wo man ganz einfach den Krempel kauft denn man eben so braucht. Wir haben Shopping Center, die hier den Bazar.

Um im Bazar auch gute Preise auszuhandeln, zieht man sich eher normal an. Natürlich weiss das jeder der Händler. Aber das flunkeln gehört dazu. Ich, zusammen mit dem Norweger Pullover, bin klar als Tourist erkennbar. Und bezahle die tieferen Preise, weil ich mit einer Perserin verheiratet bin. Das ist wunderbar finden die Iraner und honorieren das.

Wir suchen Schaumstoff. Für unser Bett, der alte ist etwas ausgeleiert. Und Batterien für die Alamanlage, so kleine Dinger brauch ich auch. Und das war’s dann auch mal. Genau aus diesem Grund gehen wir zuerst zum Stoff- und Kissenhändler. Der hat so Zeugs.

Und der hat’s und er macht’s und er liefert’s so gegen Abend dann direkt zu uns hoch. Das funktioniert hier eben so. Kosten tut das nicht alle Welt für uns. Vergessen wir nicht, wir arbeiten für eine ziemlich harte Währung.

Und die Iranische Währung ist ganz einfach am Boden. So ist das nämlich. Nicht mal 50 Euro kostet das alles. Das Bett, das lange Sitzkissen und noch ein kleines, dann noch ein anderes kleines Kissen. Und noch etwas dran rum nähen. Und hoch bringen.

Dann hat meine Blume noch gehandelt. Naja, konnte den persischenTiger nicht bremsen. Im Basar ist sie irgendwie anders als sonst. So auf Beute aus. Das sei so hier.

Goldschmuck, billig und teuer, Geschirr, es gibt alles hier. Auch Unterhosen. Die heissen Sachen findet man aber dann anderswo. Ich weiss wo.

Und jetzt noch die Batterien, die finden wir in diesem Laden. Und diese entzückende Dame da ebenfalls. Ich mag die älteren Leute hier. Die sind offen und spassen gerne in der Landschaft rum. Und die kannten noch andere Zeiten auch. Nicht grad massig besser irgendwie, aber spassiger. Sagen fast alle hier.

Handyhüllen und anderes verkaufen sie hier. Diese Batterien die ich gern kaufen möchte haben sie grad nicht da. Hatten sie doch auch nie bisher. Aber ein anderer Laden hat’s. Statt uns mürrisch dorthin zu schicken, wie das in der Schweiz üblich ist, geht einer selber hin und bringt’s. Auch das ist eben der Basar. Wer handeln will muss halt handeln.

Dauert ein paar Augenblicke und ich hab das Zeugs.

Viel Tee wird hier getrunken, deshalb verkaufen die auch viele Teepötte.

Offenverkauf ist ziemlich normal hier, einfach zugreifen.

Endlich sind wir bei meinem Lieblingsladen. Den Zuckerbäckern. Die machen saufeines Zeugs und probieren geht über studieren.

So Sachen sind üblicherweise eh schon recht lecker. Die Jungs da sind aber bekannt für die oberleckeren Sündenfälle. Es wird erzählt dass der Ruhollah Chomeini hier mal aufgetaucht sei und so ein Leckerchen gegessen hätte. Einer hätte dann das einzige Foto gemacht auf dem er lächelt. Bloss sei das Foto entschwunden. Schade.

Wenn meine persische Blume von Freundinnen spricht, meint sie damit Instagramfollower. Das gibt dann mal ein Foto für uns. Normalerweise gibt es eines von uns.

Ich kuck gern in die Luft, dann heisst es komm Bohneli… Der Basar ist überdacht. Dürfte klar sein bei der Hitze im Sommer.

Und dann der Schock. Safran. Wir wissen was Safran kostet. Und hier hat’s einen ganzen Klumpen davon. Nicht beste Qualität flüstert der Verkäufer, aber gut genug für die meisten Fälle.

Er macht dann mit dem richtig guten Safran eine kleine Verkaufsdemonstration. Ein Faden hängt da im Wasser. Bloss einer. Dann wird’s gelb. Und Schwiegerpapa greift in die Tasche.

Der Kerl gefällt mir ausserordenlich. Der schaut die Kunden an, der verkauft dir noch eine Waschmaschine, auch wenn du gar keinen Stromanschluss hast.

Was man in Rechnung haben muss bei so Verkaufsgesprächen ist der Umstand, die Perser brauchen mehr Wörter um das gleiche zu sagen wir wir. Sieht man sehr gut hier im Video unten, sie sagt das Gleiche.

Wir gehen dann mal was essen. Da rumzulungern macht hungrig.

Diese Verköstigungsanstalt hier, die verkauft so Sachen wie Herz, Leber und Fett Kebab. Sehr gutes Essen das.

Hinter dem Bankomat und dem Sicherungskasten näht einer Turnschuhe wieder zusammen.

Drei Stiche zurück, dann hält das wieder. Mir sagen so Flickwerkstätten zu. Wir werfen zuviel weg. Sogar Autos. Jetzt noch den Nylonfaden anbrennen, dann rutscht der nicht mehr raus.

Mitterweilen wissen alle was essen, wir essen also einen Happen. Er steckt alles schön auf die Spiesse.

Dazu isst man dieses Papierbrot.

Mit vollem Magen, ich hatte ja die Kebab mit Fettkrümmel, steigen wir aus dem Bazar aus und links vom Musikladen gibts so Frauensachen zu kaufen. Ich seh mir in der Zwischenzeit mal die Instrumente etwas an und hab dann grad noch etwas Glück.

Ich muss da mal wieder rein in den Laden.

Der Musiker hier ist ziemlich eine grosse Nummer in der Szene da. Er checkt übriges hier die Instrumente. Fragt mich bloss nicht wie die Dinger alle heissen. Aber schaut mal hin wie er rückwärts über die Saiten streicht. Nicht übel das, was?

Und dann noch wie er aussschaut. Omar Sharif. Kenne so einen in den Bergen von Montenegro, am Zoll oben. Link.

So, und ein paar Bilder für uns wieder. Kein Grund keine Bilder zu machen. Es ist einfach den Spass wert.

Wir gehen dann weiter um die Ecke ein paar Meter, zum Bart schneiden.

Was soll ich sagen, ich war dann drei Stunden da. So lange war ich noch nie beim Haareschneider und ich habe ja berechtige Vorbehalte. Siehe hier. Link

Immerhin, diese Thema behandeln wir dann in einem gesonderten Beitrag. Ich seh jetzt ganz anders aus.