liegen

immer etwas nah beieinander. Wir fahren aus Troja ab. Und fahren auf einer gut ausgebauten Strasse nach dem antiken Ephesos. Eine Hafenstadt war das und mit etwas Phantasie kann man sich das eine der sieben Weltwunder dort vorstellten gehen. Das war der Plan.

Wir fahren und meine persische Blume, das achte Weltwunder übrigens, meint der Zeiger vom Voltmeter sei etwas gar nervös heute. Und tatsächlich zittert die Anzeige zwischen 11.5 bis 14.5 Volt rum. Der Regler von der Lichtmaschine, gut möglich. Ich unterbreche die Verbindung der Bordbatterien zur Starterbatterie, erstere sind eh voll geladen. Der Zeiger steht dann wieder für eine Weile still, dort wo er soll. Hin und wieder zuckt er, etwas stimmt heute nicht.

Würde meinen wir fahren jetzt da mal runter nach diesem Ephesos, das liegt ein paar Meter ausserhalb vom heutigen Selçuk. Eine Stunde vor Dunkel schaffen wir’s dann auch. Fahren direkt mal vor den unteren Eingang dieser Ruinenstadt und werden dort von einem der da steht, abgefangen.

Er meint parkieren ja, aber übernachten eher schwierig bis nicht wirklich. Er war schon mal in Soloturn und Bern, spricht gut Deutsch. So ein Hansdampf in allen Gassen. Hat ja schliesslich den ganzen Tag mit Touristen zu tun.

Ich schildere ihm das Problem mit der Batterie, er meint kein Problem. Könnt übernachten da. Das tun wir und während der Nacht verabschiedet sich die Batterie, eine der Zellen wird wohl hinüber sein. Warum weiss ich noch nicht. Die Spannung steigt, dann fällt sie wieder ab. Ein hin und her.

Der Morgen erwacht mit uns, das ist die Aussicht vom Schlafzimmer oben. Hier um die Ecke, da liegt Ephesos. Die Hafenstadt die nicht mehr am Meer liegt. Wunderbar, man sieht knapp eine Ecke vom Amphitheater.

20181229_094953

Um neun des Morgens hab ich eine neue Batterie. Und der Autoelektriker verlangt dafür um die 185 Euro. Transport mit dem Moped sind noch weitere 6 Euro. Wir tun zu dreien etwas Geld hin und her schieben und ich würde meinen ich besuche den Autoelektriker morgen in seiner Werkstatt, wollen doch mal die Kohlen der Lichtmaschine kurz ansehen. Und überhaupt, irgendwo pumpt mir ein Verbraucher Strom aus der Batterie. So ein alter Diesel läuft ohne Strombezug. Einzig via Zündschloss fliesst etwas Strom runter zum Abschaltventil. Der Verdacht liegt beim Vorglührelais.

In dieser Gegend hier ist es kaum möglich alleine was zu schrauben. Sofort stehen Leute da und sehen etwas zu.

20181229_104149

Auch die Jungs hier, die sehen gerne zu und Gruppenfoto gehört einfach dazu. Schulterschluss und Foto, das landet dann sofort auf dem Instagram Kanal des einen Gendarmen. Zweiter von links ist der der alles organisiert, aussen rechts jener mit der neuen Batterie.

20181229_104636

Um zehn Uhr ist das Spektakel zu Ende und wir gehen endlich auf den Marmorstrassen der Antike wandeln. Mit sicher tausend Chinesen. Mindestens. Und vielen göttlichen Katzen.

In den Ruinen der antiken Stadt kann ich endlich die Fassade der alten Bibliothek von Ephesus, der Celsus-Bibliothek, bestaunen. Die haben sie wieder aufgebaut. Ist Erdbebengebiet. Von alleine fallen diese Bauwerke nicht auseinander.

20181229_164119

Jetzt muss ich aber kurz eine Pause mit dem schreiben einlegen, ist etwas Arbeit aus der Heimat eingetroffen, die muss gemacht werden.

Also, bis in ein oder zwei Tagen wieder. Die Geschichte in diesem Selçuk endet erst ein paar Tage später, den Anlasser haben wir auch revidiert, ein neues Vorglührelais hängt im Motorenraum und den Jahreswechsel haben wir mit Leuten verbracht, die wir erst seit ein paar Tagen kennen. Und ich hoffe doch schwer noch was über die alte Hafenstadt zu zeigen.