beleuchten

wir heute. Natürlich sind wir noch immer in der 650’000 Menschen umfassenden Stadt, Yazd. Ich kaufe mir endlich ein paar dieser weissen Perserhuscher. Und wir schauen uns einen musealen Tempel an und steigen auf einen Turm des Schweigens. Letzeres wollten wir, plötzlich wurden wir aber von der Dunkelheit überrascht.

Zuerst aber mal diese Huscher kaufen. Mit Kennerblick schau ich mir die Modelle an und kaufe dann das Modell Pascha mit harter Sohle.  Diese die „much nicer“ sind. Da hatte meine persische Blume wieder recht.  Der Kauf ist abgeschlossen und wir verlassen den Bazar für eine Stärkung vom geschunden Leib.

Zoroastrismus, Wiki, hat nichts mit Komunismus zu tun, es ist eine uralte Religion. Und es gibt sogar noch Anhänger dieser wirklich alten Religion. Begonnen hat die Sache plus minus um die 700 Jahre vor Christus. Und in Yazd gibt es noch so eine Art Museum und Feuertempel. Da gehen wir hin und sehen uns an was da so rumsteht. Und mich verwundert nicht wirklich, dass der örtliche Islam das einfach so zulässt.

Wir wandeln zuerst durch so eine Topfblumenhalle. Das passt mir vorzüglich und biegen bald links ab um ein paar Stufen zum Gebäude hoch zu schreiten. Neben Säulen vorbei gehts weiter in eine kleine Halle mit vielen anderen Leuten von diesem Planeten, um dort ein Ticket zu lösen. Meine persische Blume wird immer leicht sauer wenn ich den Touristenpreis bezahlen müsse und ein paar Worte später gibts Einheimischentarif, oder mit rotem Kopf reicht mir die Person am Schalter das Ticket gratis rüber. Korruption, sag ich euch, findet man auf der ganzen Welt. Was ich weiter weiss, in der Schweiz ist diese Praxis auch noch gang und gäb.

Wir sind dann mit Ticket drin im Tempel und mit eben diesem ewigen Feuer beginnt der Rundgang. Ich les mich nicht ungern vorher durch so ein Thema, so fällts mir leichter zu sehen was ich sehe.

Man sieht auch Bilder an der Wand und weiter führt uns der Weg nach draussen, vom Hauptgebäude rüber in ein Nebengebäude. Und dort in den hellen Keller und noch weiter runter in einen sehr dunklen Keller, schön rund mit Gewölbe und einem Iraner der ein sehr bekanntes Lied singt. Einfach so aus einer Laune raus. Der Liedtext handelt so grob von was es dir bringt, wenn du deinen Wünschen dauernd nach rennst. Elegant und mit viel Honig verpackt das Lied. Aber der Kern der Sache ist unbestritten.

Wieder Bilder und viele die davor stehen im oberen Stock, sagte ja schon, es sind Ferien und der Iran ist auf den Beinen. Die meisten Leute hier, fahren in eine andere Stadt, sind etwas da, besuchen Verwandte, freuen sich nicht in der Mine zu arbeiten und deshalb gehen wir gern mit. Und Yadz ist eine ausgesprochen ruhige Stadt. Auch heute.

Etwas lebhafter wird es noch etwas weiter oben, da kann man kaufen gehen und sich intellektuelle Iraner auf Bildern ansehen. Ich habe mir so eine Kutte gekauft, die könnte ein Älper aus dem Oberland tragen, ein grüner Politiker oder ein Henkerknecht. Also eine für alle Lebenslagen. Ich bin in Kaufwut, immerin seit vier Monaten habe ich nun doch endlich was gekauft. Die Frauen sind zufrieden und strahlen. Die Reifen aus Chabhar zählen nicht. Die sind fürs Geschäft.

Wir verspäten uns überall eine Stunde und so werden wir uns diesen Turm des Schweigens später ansehen. Morgen oder so. Wir gehen alle essen und es kommen ein paar andere hinzu, zu diesem Essen, dann sind es ganz viele und es fehlt bloss noch ein Tropfen Wein aus Shiraz Trauben lieblich gepresst und dessen Saft vergoren und gepflegt. Ich pack mir Pommes, wunderbare Dinger heute, begleitet von einem Stück Lammfleisch, verfeinert mit einer Hammer Sauce mit Pilzen und Kräutern. Und einer Tomate.

Wir gehen morgen dann auf diesen Turm. So ist es eben im Iran. Morgen ist auch noch ein Tag.