und ab in den Osten der Insel.

Wenn man Heraklio verlässt, auf der Strasse wieder, liegt nach der Militärkaserne rechts, bald mal der Flughafen an, der ist links, dann geht’s ein paar Kurven weiter und bald muss man sich entscheiden ob man der Auto- oder der Hauptstrasse folgen will. Wir folgen der Autostrasse und das passt. Verkehr hat es nicht wirklich. Phantastisch. Die Strasse führt etwas Inland, dann wieder näher an die Küste ran. Wir beschliessen so mal ab Istro langsamer zu werden und uns mal wegen einem Lagerplatz umzusehen. Das sind etwas über 70km rauf und runter und eigentlich gibt es viel zu sehen. Wenn man will und neu ist hier in der Gegend. Wir passen auf dass wir nicht zu früh da sind. Wir sind aber trotzdem bald da.
Aber so richtig was wird das nicht mit da sein. Spürt man. Wir tuckern weiter. Ab Istro ragen so drei Felsnasen in die See und in Richtung Türkenland raus, irgendwo dort wird das wohl zu machen sein, ein paar Tage zu bleiben. Auch eher eventuell. Irgendwie stimmen die Vibes nicht so. Nicht wirklich unser Terrain. Luxusprobleme halt.

Die Nordküste ist voller so Ferieninseln, auf der Insel. Zwischen dem Nichts, oftmals angereichert mit ziemlich viel Müll, so dass das Nichts nicht so alleine ist, stechen diese all inclusiv Gefängnisse frech aus der Landschaft raus.
Man wird am Flughafen abgeholt, dann dort in das Lager gesteckt, je nach Ausrichtung gibt es Unterhaltung den ganzen Tag über, das übliche auf so Ferieninseln. Und natürlich kann man essen soviel wie bloss nur reingeht. Das ist so grob der Norden hier. Trotzdem, es hat auch anderes. Seien wir fair. So ist es nun auch nicht wieder. Wir kochen was zu Mittag, an einem dieser Strände, finden einen Wasseranschluss, tanken Wasser nach und ziehen weiter.

Wir kommen in Pacheia an. Gerade nach dem Dorf gibt es einen Abzweiger rechts, der führt an die Südseite der Insel, noch fahren wir tapfer geradeaus, weiter in den Nordosten. Bei Kavousi reissen wir das Steuer, aus einem Impuls heraus, links rum, fahren im Dorf durch eine enge Gasse runter, halb rechts, anschliessend durch ein paar Olivenplantagen weiter an einen kleinen, irgendwie netten Strand, mit der obligaten Kapelle deren blaues Dach uns entgegen leuchtet. Strandlaternen, Strandstrasse und eine Ruine grad oben ein paar Meter weg vom Strand am Hügel, sind auch vorhanden. Ein paar kleine Hotelanlagen dösen auf der anderen Seite und warten auf die Saisongäste, blicken derweil auf die Bucht runter. Und genügend Wind um sämtliche Segelschiffe der Erde anzublasen, bläst uns auch entgegen.
Tholos Bucht heisst der Flecken Sand hier. Wir parkieren da mal praktisch hin und wollen übernachten. Aber so richtig bleiben wollen wir doch nicht. Die Ruine war irgendwie sowas wie ein grosser Speicher für Getreide. Ich schreite das Gemäuer mal ab. So um die 60 x 12 Schritte dauert das. Also lang und schlank. Muss ein Speicher gewesen sein. In der Römerzeit ganz sicher, auch während der venezianischen Zeit vielleicht, war die Gegend eine Drehscheibe für den Handel zwischen Alexandria und Rom. Ich mache nicht mal ein Photo. Weiss gar nicht wie und wo und was ich auf das Bild bannen soll.

Das Wasser hier ist aber anders als sonst. Irgendwie so Türkisfarben, aber mehr als erlaubt. Das ist dann aber eher interessant. Deshalb versuchen wir mit der Drohne ein Bild zu machen, was verdammt schwierig ist. Entweder ist links ein übervolles Abfall Fass im Bild oder eben rechts. Eine elende Zirkelei, das für einen mittelmässigen Flieger wie mich schon bald zu einer Herausforderung wird, nicht auch noch die Bäume zu treffen.
Wir entscheiden uns das Fass links im Bild stehen zu lassen und machen diese Szene mit Pullover in Blau.

Der Wind wird nicht weniger deshalb, wir ziehen uns zurück in den Bus, kochen, hängen etwas im Web rum, schneiden die paar Bilder zusammen, schlafen und erwachen früh, wir wollen weiter. Es zieht in allen Gliedern. Sonne, Strand und ein ruhiger Platz muss her, wo man auch arbeiten kann.

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Das Wetter ist garstig hier. Volle Breitseite Wind und es wird nicht weniger. Wir wollen auf die Südseite der Insel, gerade hier sind es ein paar Kilometer und so beschliessen wir das auch anzugehen.
Ein richtig guter Entschluss, mit jedem Meter mit dem wir uns der Küste auf der südlichen Seite nähern, hellt sich die Stimmung auf. Und wie, seht selber. Das muss gefeiert werden. Ist übrigens die Nationalhymne aller Griechen.