So ab 11 Uhr vormittags,
ist das Licht am besten unten in der Schlucht die uns weg von Heraklio und seiner Familie führt. Wegen den Filmaufnahmen diese Zeit, sonst wird das bloss dunkel. Wir wollen uns das Bild ja nicht entgegen lassen. Wir essen Eier und Speck, das reicht für den ganzen Tag. Findet auch die Ziege, die uns fasziniert beim Essen zuschaut.
Alles aufgepackt, allen auf Wiedersehen sagen und dann mal nach vorne fahren dauert etwas länger. Ist hier so.
Ich lasse die Drohne aufsteigen und die Ducato Lenkerin hat die Aufgabe einfach da durch zu fahren, als wäre nichts passiert. Im Frühling wird die Strasse dann wieder etwas mit dem Grader abgestossen, damit auch wirklich alle mit den Autos bequem durch fahren können. Einzig am Schlucht Eingang ist es recht übel, die Bodenfreiheit von unserem Bus reicht grad knapp aus um über die paar Löcher und Felsen zu zirkeln, ohne dass ich Steine zurecht legen muss. Habe ja jetzt Erfahrung mit dem Steine drunter legen.Ich renne etwas voraus, um die Fahrt hoch über die paar Berge auch noch einzufangen, farbig und scharf soll das werden. Der ganz lange Flug wird nicht grad das gelbe vom Ei, zuviel Wind pfeift durch die Schlucht was der kleinen Drohne nicht passt und ein paar Vögel finden der neue Vogel da hätte nichts verloren. Und ich verliere den Flieger schliesslich noch aus den Augen. Immerhin schaffe ich es die paar Bilder zu machen. Dann ist der Akku eh bald alle und ich muss nachladen. Die Strasse hat diese Probleme nicht und windet sich langsam in die Höhe, rechts und weiter oben wieder an einer grandiosen Schlucht vorbei, bevor es etwas flach wird. Eine geniale Piste, kein Mensch kommt uns entgegen. Wir fahren alsbald an einer Mästerei vorbei. Immerhin schaut das Sammelsurium von Gebäuden so aus, aber ohne den üblichen Geruch. Niemand da offenbar.
Durch Vasliki weiter nach Miamou und dann etwas links halten und durch Peri tuckern ist schnell erledigt. Das Wetter ist sosolala, die Gegend eher flach und wir sind gespannt auf Matala. Eine lange Kurve rechts runter führt in den Ort, bei den ersten Parkplätzen scharf rechts, dann links, 200 Meter geradeaus, dort stellen wir uns mal hin.
Und schon beobachtet von einer kleinen Truppe Individuen. Ich mache zuerst noch was im Bus rum, während meine persische Blume die Truppe mal etwas näher in Augenschein nimmt, aufgemuntert durch deren freundliches zurufen.
Ich dachte zuerst die sind beim örtlichen Tourismusbüro angestellt, da sie dort an und auf der Mauer warten bis etwas passiert. Immerhin hat es um die Höhlen nun einen Zaun und es werden ein paar Euro verlangt um da mal reinzusehen. Aber nette Leute waren es eh, jeder und jede mit etwas anderem Hintergrund, ob Alkohol oder andere Mittelchen zur Selbstfindung, die Spuren waren nicht zu übersehen. Wir sollen doch ein Foto machen, was ich aber nicht wirklich will und was die Truppe schlussendlich als wahre Grösse empfindet.
Die Hunde lassen sich gerne kraulen und wir beschliessen nicht hier vorne unser Lager aufzuschlagen. Der Franzose meint wir sollen doch etwas weiter an die Kommos Beach fahren, der Deutsche erzählt uns von seiner Wohnhöhle und seine Freundin aus England findet das passend, aber vermisst eine Toilette, alle erzählen durcheinander, gerade so als wären wir seit Wochen die ersten „Neuen“ die hier auftauchen.
Wir fahren ab zu der benannten Beach wie der Franzmann uns vorschlägt, weil da stehen oft Wohnmobile und es hätte sogar ein Toilettenhäuschen, eine Stranddusche und ein paar Ruinen. Das weckt meine Neugierde. Und so war es, alles noch da.
Waren bloss ein paar Minuten dorthin und ein grosser Parkplatz wartet auf uns. Ein Wohnwagen steht schon da. Ein munteres Paar aus Oesterreich war das. Sie hat ihren letzten Tag hier, dann muss sie zurück, arbeiten gehen, während ihr Mann noch etwas bleibt. Wir parken etwas weiter weg, dort wo es einigermassen gut passt und freuen uns mal eine Runde. Matala und die Höhlen können warten.
Wir wollen waschen, den Bus mal proper vom Sand befreien und etwas in den Ruinen rum schauen. Da ist aber ein mordsmässig hoher Zaun rundherum, also muss der Vogel mit der Kamera mal für mich reinschauen.
Auch mal wieder mit Süsswasser waschen ist nicht übel.
Ebenso sich unter die Strandbrause. stellen. Die Brause ist so ein Kneipp Ding, es wechseln kaltes und heisses Wasser ab. Der Schlauch ist unter oder eben auf dem Sand verlegt, was sich eindrücklich in der Wassertemperatur manifestiert. Solar mit Lücken, entzücken.
Ich bin nicht Freund von endlosen Sonnenuntergangs Bildern, aber aus irgendeinem Grund brennt gegen Abend der Himmel und wir sind gerade da um uns das Spektakel anzusehen. Und ich schliesse das Ruinenfilmchen mit eben diesem Feuer ab.