Wir hatten uns,
bevor wir nach Griechenland aufgebrochen sind, endlich so ein SuperSolarPanel erstanden und einen Regler auch noch gleich dazu, ohne Regler funzt das nämlich nicht.
Der Regler ist saumässig wichtig, denn der knallt die Bleiakkus auch richtig voll. Und ein hübsches Bedienpanel informiert mit allerhand Daten was gerade abgeht.
Hinten auf dem Hymer 3 Bus hat es links und rechts eine Reling, dort hatte der Vorbesitzer einen tollen Edelstahlkasten hingemacht um die gelben Auffahrkeile drin zu verstauen. Und etwas Gepäck könnte man dort auch hinlegen. Eine super Sache eigentlich.
Ansonsten ist da kein flacher Platz auf dem Dach, da wir weiter vorne ja keine wirklich geraden Flächen haben und ich sicher nicht den Bus mit so biegsamen Panels verschandeln will.
Also, der Edelstahl Kasten musste dem neuen Panel weichen. Bei SolarXXL verkaufen die eben auch diese neuen und jetzt kleineren 100 Watt Solarmodul XL Monokristallin – TÜV zertifizierten Teile, die genau dort rein passen.
TÜV ich oder TÜV ich nicht, 1006 cm lang, das wird dann das neue breit und quer, passt. Ich habe das Teil dann mal mit Halterungen versehen um es dort bei der Reling reinzustecken. Kann mir noch heute auf die Schultern klopfen so genial war das und mit zwei Schrauben wird der Sonneneinfänger dann runter geschraubt. Und ist so wunderbar im Windschatten, wenn wir wieder einmal zackig unterwegs wären.
Abnehmbar, das war wichtig. Die Kabel waren bald verlegt, einen ganzen Tag dauerte das, um alle Ecken, entlang dem ganzen Bus und überhaupt, dann das ganze mal angeschlossen und schon im Schein der trüben Wintersonne tat sich da was. 12 Watt.
Dann waren wir auf Kreta und ziemlich bald einmal stellte sich die Frage, ob da nicht mehr Strom zu sammeln sei, das Panel muss der Sonne nach ausgerichtet werden, das steht fest.
Erste Versuche am Strand von Tertsa waren schon fast unheimlich. So um die 45 Watt über den Mittag gab das Teil ab, wenn flach montiert. Sobald aber gegen die Sonne hin ausgerichtet, flossen da schon mal 70 bis 80 Watt daher. Ich war ganz aufgeregt, weil wir brauchen doch recht Strom in der mobilen Filmwerkstatt, Laptop, Pads, Kameras und die Drohne sind nur gegen entsprechende Stromladung zu nutzen.
Während meine persische Blume die Anzeige unten im Bus scharf beobachtet, verstellte ich das Panel, hoch, runter, zielte auf die Sonne und der Rekord war bald mal schlappe 93 Watt. Ich fiel fast vom Dach runter, hechtete in den Bus und machte dieses Foto, wir waren fast bei 100 Watt. Wie im Katalog versprochen. Das im kretischen Winter.
Mit dem Pannendreieck war das schon mal nicht übel zum testen, in der Nacht ersann ich mir schon die ersten Pläne meines neuen Multi Ausrichtungs Unterbaus aus Edelstahl oder mindestens Aluminium und mit allen möglichen Möglichkeiten, welche die heutige Technik hergibt.
Stufenlos verstellbar, mindestens Nasa Technik. Das Teil würde mich sicher um die vier Tage Arbeit kosten, zeichnen, fabrizieren, montieren, oder doch eher eine Woche denk ich mal. Aber ein Patent würde ich sicher beantragen wollen. Dann schlief ich ein.
Angesichts der Tatsache, dass ich doch schon weite Teile der hiesigen Mentalität übernommen hatte, suchte ich mir am nächsten Tag deshalb ein gerades Stück von diesem genialen Bambus ähnlichen Zeugs, das da überall wächst. Ich sägte in griechischer Manier einmal etwas schräg und einmal etwas gerade ab, das war in ein paar Augenblicken vollbracht. Ich sägte gleich zwei Längen zurecht, je nach Sonnenstand einsetzbar. Statt dem Pannendreieck, also extra starke Stangen aus Grasholz.
Ein Stück Schaumstoff aus der Allerlei Kiste auf das gerade Ende dran gemacht und fertig war das. Wollen das Dach ja nicht verdödeln. Das schräge Ende dann am Panel.
Mit zwei Gummizügen runtergezogen hält das Panel auch ordentlichem Wind stand. Die Bedienung dieser Solar Ausrichtungstange ist recht einfach gehalten.
Früh am morgen schnell aus den Federn und hinten auf das Dach hoch kraxeln, Panel aus der Halterung ziehen, ausrichten, fest zurren und der Morgensport war Geschichte. Und das meistens in Unterhosen. So alle zwei Stunden wieder hoch, neu ausrichten und massig Strom rein ziehen. Das dann schon angezogen. Spitzenleistung um die 90 Watt. Nicht übel. So um die 650 Watt macht das pro Tag, den die Tage sind noch recht kurz. Und das reicht aus um zu arbeiten, ohne die beiden Akkus zu stressen. Mit fetten Relais im Motorenraum vorne kann ich ja beide Bleiakkus verbinden und so stehen 200 Amperestunden zur Verfügung. 50% davon kann man locker absaugen, dann wird das ungesund für die Bleiakkus aus der Landi und sie sind hin.
Wieder hat mich die griechische Problemlösung tief beeindruckt. Ersten ziehen wir der Sonne doch recht Energie ab, die EU merkt das eh nicht, zweites ist Sport, besonders Leiter kraxeln ja extrem gesund und drittens hat das überhaupt nichts gekostet. So macht man das hier.