Wir

sind von Flims auf den Oberalp Pass gefahren. Hier scheidet sich bekanntlich das Wasser.

Es war spät als wir auf der Passhöhe ankamen. Etliche Wohnmobile standen dort und die Besatzungen waren lange schon am schlafen. Es war eine Stunde nach Mitternacht. Ich liebe es Pässe in der Nacht hochzufahren. Null Auto, null Motorrad. Die Ausichten kenne ich eh schon. War auch mal in der Armee. Da kennt man jeden Pass in der Gegend. Ist lange her. Viel ändern tut sich aber an der Gegend nicht.

Die engen Kurven in der Nacht im zweiten Gang nehmen, langsam etwas hochdrehen lassen, dann wieder eine Kurve packen, ganz nett das. Und voll alleine auf der Gasse. Man lässt einfach hoch rollen.

Grad so nach Mitternacht ist gut Zeit um die Milchstrasse etwas genauer anzusehen. Immer famos dort oben. Was für kleine Würmer sind wir doch. Dann schlafen wir mal ein und träumen von grossen Sachen.

Die Ungeduld weckt mich um halb sieben in der Früh. Kaffee brauen und die neue Drohne mal auspacken. Die Blume meines Lebens hängt noch in irgendwelchen Träumen rum. Ich schleich mich raus und fliege mal in der Gegend rum. Noch lange bevor der Verkehr über den Pass herein bricht. Die Sonne erreicht den Pass zeitig.

Für all jene, die mal etwas wandern wollen, sei es mit Hund oder Mountainbike, geht ganz nett hier. Wasser, das trinkt man am besten gleich zum Bach raus. Und stehen kann man hier prima. Hat Platz für kleine und grosse Wohnungen.

Über den Tag kann man hier auch den Sportwagen,  Motorrädern und Oldtimern beim vorbeifahren zusehen.

Und zu anderen Zeiten, im Herbst oder Frühling, da ist dann kein einziger Wohnmobilist da. Bloss ein paar Fischer stehen rum. Die Kanusache hat dann aber ein mächtiges Heirassa abgegben. Irgendso ein anderer Fischer hat geflucht, der Teufel könnte es nicht besser, es wäre verboten hier auf diesem Wasser. Naja, das Fischen ohne Patent schon, aber nicht das fahren mit dem Kanu. Immerhin, das Nachtessen im Gasthaus Pic Calmot hinten, das war gut.