ist

weiter fahren. Weiter im Sinn von Distanzen, weiter im Sinn des Lebens vielleicht, weiter im Sinn von Erfahrungen und die erfährt man, bricht man vorher auf. Manchmal überfährt es einen auch.

Ich breche gern auf. Besonders in die Nacht raus. Habe ich schon immer gemocht. Aufbrechen ist das Camp abbrechen. Deshalb habe ich keine Eigentumswohnung, deshalb habe ich überhaupt wenig Eigentum. Weil das verdammt hinderlich ist beim diesem aufbrechen.

Und es spielt mir gar keine Rolle ob ich den Rucksack packe und aufbreche, oder die Lasten auf die Packpferde lade. Oder wie jetzt den Bus bereit mache. Mich ergreift jedes mal diese wohltuende Unruhe vor der Abfahrt. Dieser erhöhte Pulsschlag, dieses geschäftige Treiben beim aufpacken.

Beim Bus wäre es eher einpacken, aber viel zu lange habe ich treue Pferde aufgepackt und bin dann weiter gezogen. Deshalb packe ich immer noch auf. Und weil die Tiere ebenfalls gerne weiter zogen, hat es uns immer alle zusammen gepackt. Dieses aufpacken. Bis wir dann unterwegs waren. Siehe Teaserbild oben. Halt an der Tanke ohne Treibstoff.

Unser Bus kennt diese Gefühle nicht. Der Bus ist eine Maschine. Trotzdem schau ich gut zu dieser Maschine. Die Motorhaube auf, Oel, Wasser und überhaupt alles mal prüfen ist das eine. Um den Bus gehen und sehen ob alles noch dran hängt ist das andere. Das Solarpanel oben wieder festzurren, die Sitze richten, die Markise einrollen, die Schubladen sichern, ist das nächste. Wir sind ziemlich eingespielt bei diesem aufbrechen. Wir zwei, die gerne aufbrechen. Und mit zwei meine ich meine persische Blume, nicht den Bus.

Zwei dampfende Tassen Kaffee vorne hinstellen, auf den Fahrersitz rutschen, den zurecht rücken, die Maschine vor glühen, dann den Anlasser be tätigen und die alte Maschine zwei mal husten lassen bis sie bald in ihren runden, ruhigen Lauf fällt, das ist der letzte Teil, vor diesem aufbrechen.

Die Maschine braucht eine Minute und ich auch, bis alles passt. Dann fahren wir. Und ich rücke den Fahrersitz in die Fahrposition. Bei starten bin ich etwas weiter vorne. Bei Passstrassen auch. Auf der Autobahn sitz ich weiter hinten.

Und Grenzen überqueren nach dem aufbrechen, tun wir am liebsten an den kleinen Übergängen. Plötzlich sind wir dort.

So ist das mit dem aufbrechen.