Wir

schauen heute dem Solarmodul etwas zu. Die Sache ist die, wir haben diese Tage unser altes 100 Watt Monokrystallines Solarmodul dabei und einen MPPT Solarreger, mit externer Anzeige. Drei Blei-Nass-Batterien mit je 100 Ah im Bus speichern Strom. Zwei Batterien sind permanent zusammen verbunden, also 200Ah leistet dieser Block, die dritte funktioinert als Starterbatterie. Ich kann alle Batterien zu einem Block von total 300Ah zusammen schalten. Mit einem simplen Schalter und einem mordsgrossen Relais. Stehen wir lange am gleiche Ort, spielt das Wetter mit, sind die Batterien zusammen geschaltet. Wie heute.

Die drei absolut normalen, ja sogar hundsgewöhnlich normalen Noname Auto Batteriern stammen aus der Landi. Noname Batterien werden vom TCS nicht gern getestet. Wäre zu peinlich für die teuren Dinger. Und mit Bosch und Co. will sich der TCS nicht anlegen, weil zu viel Sponsoring im Spiel ist.

Die Starterbatterie ist fast neu, die anderen beiden sind fünf und sieben Jahre alt. Voll theoretisch wären das bei 13,8 Volt sagenhafte 4’140 Wh Energie. Soviel erreichen diese Nassbatteriren nicht mal im Prospekt. Damit das gesagt ist. Es wird eh bei 12,6V gemessen, sagen sie. Ich finde die messen so, dass es möglichst viele Watt gibt. Lässt sich dann besser verkaufen.

Die Batterien sind aktuell immer noch gut geladen. Wird heute also keine Rekordernte abgeben.

Es ist elf Uhr Vormittag. Das Solarmodul liefert grad schön was an Leistung, das sind um die 73,32 Watt die zum Modul raus gezogen werden und der Solarreger produziert daraus 72,60 Watt, diese Leistung geht an die Batterien. Einsamer Spitzenwert sind 103 Watt. Auf Kreta, im Winter war das.

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Leider brauchen wir nicht viel Strom heute, die Ladekurve sinkt lange vor erreichen der Abschlussspannung ab und es döddeln bloss noch ein paar Watt rein. Aktuell sind es noch 26,28 Watt. Bleibatterien lassen sich nicht einfach hopp hopp bis unter den Rand füllen und dann Deckel drauf.

Es ist wie beim Bier einschenken. Um den Schaum nicht zu vermasseln schüttet man vor erreichen des Füllstandes auch immer langsamer ein. Bis es gerade wunderbar passt. Wird zu schnell gefüllt, dann schäumt die Geschichte über.

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Der wirklich grosse Nachteil von Bleibatterien, wir verschenken Energie, andere Akkutypen verfügen über gerade Ladekurven. Bier mehr oder weniger auf einen Guss einfüllen wär schön, geht aber bei diesen Blei Batterien nicht.

Immerhin, den einen Laptop auftoppen tun wir doch noch. Wir verbrauchen etwas Strom und die Spannung an den Batterien sinkt etwas ab. Der 230V Konverter saugt mehr Strom ab als aktuell rein kommt, vom Solarmodul. Aber bald ist der Laptop auch voll. Der Solarstrom füllt die Batterien weiter auf.

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Es ist an der Zeit was zu essen. Was mich auf den Punkt bringt. Wann Laptop laden und wann nicht. Hatten die Batterien eine harte Nacht, sie sind fast leer, ja dann wird wohl besser zuerst mal kräftg geladen, bevor man wieder entladen tut. Wegen diesen üblen Eigenschaften hier, die Sulfatierung. Und mit einem 100 Watt Modul wird man über zwei Tage laden müssen, wenn die Batterien wirklich leer waren zuvor. Da braucht es Unterstützung, mehr Module oder Motor starten und 200km fahren. Das ist die Tatsache.

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Die Sonne scheint weiter, langsam regelt der Solarregler die Spannung runter auf Erhaltungsspannung. Wir ereichen langsam den Punkt wo die Batterien ernsthaft voll werden.  Es ist bloss etwas 14:00 Uhr, aber mehr geht nicht rein.

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Die Sonne ist hinter den Horizont runter gefallen. Mit 12,9 Volt gehts in die Nacht.

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Ich richte das Solarmodul wieder der Morgensonne entgegen, morgen ist auch ein Tag.

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Was ich mit dem ganzen Theater eigentlich sagen will, man kann durchaus mit konventionellen Blei Batterien überleben. Aus diesen drei Batterien ziehen wir an Spitzentage um die 1’800 Wh Leistung raus. Dann ist aber Schluss. Ansonsten verkürzen wir die Lebensdauer der Batterien. Und schwer sind sie auch, diese Batterien. Und billig sind sie auch. Und viel Platz wegnehmen tun sie auch. Und wer etwas Sorge zu den alten Dingern trägt, muss erst in ein paar Jahren neue kaufen. Oder hoffentlich nicht.

Weil,

die aktuellen Preise für die LIFePO4 Batterien, die zahl ich nicht. Es warten aktuell zwei andere Systeme auf die Massenproduktion. Erstaunliche Dinger. Und auch um einiges umweltverträglicher und gewisse Bestandteile werden ohne Sklavenarbeit aus der Erde gefördert. Lithium das neue Erdöl? Link zu NZZ Artikel.

Wir haben bloss 520 Wh eingefangen heute. Die Batterien waren nicht entladen genug um mehr reinzukriegen. Spitzenleistungen im Sommer erreichen locker 750Watt mit dem einen 100 Watt Modul dass wir immer dabei haben. Das heisst aber, immer schön der Sonne nach richten. Wollen wir mehr absaugen, tja, dann schalten wir ein zweites Modul ran. Und richten tapfer die Module der Sonne nach.

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Der nächste Tag kommt bestimmt. Hoffen wir doch die Sonne auch.

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Nachtrag vom 28. Juni.

Merci  vielmal Jörg für die Korrektur ich denke die Massanangabe Wh für die Energie ist nun doch noch am richtigen Ort gelandet. Dort wo sie hin soll.