aber

vorher brauchts eine Sim Karte. Wir stehen auf und es ist ziemlich frisch draussen. Grad so um die null Grad. Der Wind ist weg. Das passt. Sind noch grad etwas unorganisert. Für die Perser erkärt meine Blume wie kalt es gewesen sei, das aufstehen. Oben im Bus unter der Decke war ziemlich warm. Den Ofen hat’s gestern ja ausgeblasen. Fertig mit heizen. Wir stehen voll falsch. Ist noch nie passiert bisher.

Und diese Aufnahme ist nun der Weg nach Troia. Die Türken nennen es Truva. Gehe mal nicht davon aus, Truva hätte etwas mit dem französischen trouve zu tun, also dem finden. Einfach den weissen Tourbussen nachfahren, so findet sich Troia automatisch.

Wir müssen vorher aber noch so eine Sim Karte kaufen. die UK Karte tut hier nicht verbinden. Also fahren wir nach Gallipoli. Wichtiger Ort für die Türken da unten. Erster Weltkrieg, grosse und sinnlose Schlacht hier. Mustafa Amal Atatürk. Hier stand der Mann an der Front, der die Türkei modernisiert hat. Aber dann gründlich. Und hier parkieren wir. So Gebäude sind immer gut. Zum sich ranwerfen. Musste etwas den Molankegel verschieben, dann hatten wir Platz. Und sinnigerweise steht vor der Moschee einer der Schlappen verkauft und Schuhe.

Schuhe gibt es in nie grösserer Auswahl zu bewundern, occasion natürlich, als vor dem Freitagsgebet im Vorraum dieser Gebäude.

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Dann fragen wir einen wo der Telecom Shop ist. Er meint PTT, zeigt auf was gelbens und ich denk so, das war mal, der mit der PTT.

Das war dann eine Bank oder was.  Wir wollen ein paar Mädels fragen, die entwischen uns, also fragen wir weiter.

Vermutlich stehen wir ja vor dem Laden wie die Dödel, aber fragen etwas weiter.

Was soll ich sagen. Logisch der mit dem Deutsch. Wir finden den Laden und werden sehr gut beraten. Mit dem Translator umschippern wir die paar Knackpunkte wegen Adresse und so, aber es wird hart gearbeitet.

Eine der drei Damen da, die tut Zahlungen entgegen nehmen. Da kommt also einer und erwähnt seine Telefon Nummer. Einige zeigen ihr einen Zettel mit der Telefonnummer drauf geschrieben. Sie haucht was, er oder sie antworten was, dann tippt sie völlig blind, ohne hinzuschauen mit der rechten Hand mit schlanken Fingern dran, auf einem Gerät mit Tasten, ein paar Zahlen ein. Die schaut kein einziges Mal hin. Der Zettel arbeitet sich raus. Sie prüft die Arbeit und haucht dann wieder was zum Kunden hoch und ein paar Scheine wandern über den Tisch. Der oder die mit der Nummer bedanken sich und die Sache ist irgendwie schön anzusehen. Die Dame könnte locker in Troia als Helena auftreten.

Wir haben jetzt so eine Sim Karte, die einlegen, kurz warten, es funktioniert. Der Bus stehtt unversehrt noch neben der Moschee, also fahren wir runter zum Hafen. Da hat es Fähren rüber auf den asiatischen Teil der Türkei. Oben in Istanbul hätte es auch Brücken, für jene die lieber Brücken berücksichtigen. Ich mag Fähren.

Die Fähre kostet etwa neun Euro und was. Meine persische Blume kauft gelben, süssen Käse, während der einen Stunde auf die Fähre warten. Das warten ist völlig entspannt. Parfüm für zehn Stutz, Blumen, Kleinkram. Das übliche. Wir fahren dann mal auf die Fähre. Da winkt keiner gross in der Gegend rum. Die Platzordung ergibt sich von alleine.

Mir fallen etliche Reisebusse auf. Mit Koreaner und Chinesen drin. Und wir im kleinen Bus. Etwas weiter unten bei den Dardanellen, so heissen die Gewässer heute, sind vor was weiss ich, 2500 Jahren oder so, die Archämedinen, mit ihrem König Xerxes über zwei Schwimmbrücken rüber, um im jetzigen Griechenland rum zu räubern. Der Erfolg war dann eher bescheiden.

Wir fahren mal weiter. Die Schilder Troia werden immer grösser. Links das neue Museum. Die paar Kröten hinzulegen und da drinnen sich etwas umsehen gehen, das lohnt sich.

Nach der Allee ist man da. Der Wärter an der offenen Schranke weist uns wunderbar ein, wir kaufen zwei Tickets und gehen da auch mal rein. Einfach so. Ohne irgendwelche Unterstützung durch Audio Guides oder sowas. Mal hinschauen. Haben genug Zeit.

Ich tu dann ein paar Bilder nett auf eine Minute stutzen und mit etwas Musik unterlegen. Das Problem ist drum, nach dem wir uns die Füsse wundgelaufen haben wollten wir mal vorne campieren fahren. Habe gesehen, auf der Gegenseite vom Muesum hat einer eine Pesion, Souvenirladen und ein paar Stellplätze. Und hoffentlich eine Dusche. Und eine Waschmaschine wär auch wieder mal praktisch. Wir müssen mal haushalten im Bus.

Die erste Dusche seit wir die Schweiz verlassen haben. Keine Sorgen, wir waschen uns schon. Katzenwäsche. Mit warmem Wasser. Abends. Da ist schon früh Nacht.

Der Aufenthalt dürfte sich vermutich um einen Tag verlängern, für sowas habe ich einen siebten Sinn. Der Chef hier hat Zeit, ist da geboren, wird da sterben und dazwischen ist er ein liebenswerter und umtriebiger Kerl. Und wenn einer Tourguide ist, von Troia lebt, da mag man dann schon etwas zuhören.

Guter Wein ist das. Das hat schon früher die Zungen gelockert. Die Weinqualität ist heutzutage besser.

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Wir hocken in seinem Shop und er erzählt uns seine Geschichte.