fahren
wir heute. Wir haben gestern ein paar Augenblicke nach Zandschan den Bus an einen Bordstein geparkt und übernachtet. Heute ist der grosse Tag. Wir fahren defintiv nach diesem Teheran. Komme was wolle.
Da war dann aber ziemlich Schnee in der Nacht vom Himmel runter gefallen. Wir werden wohl etwas später ankommen. Meine persische Blume telegrafiert mal nach Hause, während ich den Weg da hin suche. Ist wieder mal früh heute..
Im Winter werden die Autobahnen hier in deser Gegend recht ordentlich geräumt. Nicht sehr früh, dafür steht das Morgengebet im Weg. Und ich habe mir die Reifen von diversen geparkten Autos auch schon angesehen. Das wird eine heitere Fahrt.
Das heisst, sehr vorausschauend fahren. Immerhin haben wir hinten Sommerreifen montiert. Und immerhin sind die bloss 700 Kilometer alt.
Es sind so um die 300 Kilometer zu fahren, bei den aktellen Geschwindigkeiten die machbar sind wird das schon schwer dunkel bis dieser Tage ein Ende findet.
Ich halte es eine knappe Stunde auf der Autobahn aus. Dann wird mir das echt zu anstrengend. Wir halten mal an der Seite an. Wir können uns gut beschäftigen, genügend Strom lagert in den Batterien, also arbeiten wir etwas und lassen die jungen Böcke ihre Hörner auf dem Streifen Asphalt ohne uns abschleifen.
Wir fahren dann doch mal weiter. Meine persische Blume ist immer etwas nervös, sie kennt die Pappenheimer hier. Und sie hält mir Vorträge über die Eigenheiten der Fahrerei hier in ihrem Land. Als ob ich zum ersten Mal da wäre.
Ein weisser Peugot fällt uns immer wieder auf. Entweder zirkelt er links oder rechts an jemand anderem vorbei, verfehlt dabei immer so um Haaresbreite die Leitplanke. Aber wie ein Floh begleitet er uns seit einer Weile.
Offenbar geht der mal tanken, wir finden ihn wieder, diesmal macht er einen auf Piruetten.
Der Schnee geht über in Regen und wir sind noch immer flott unterwegs. Die Strasse ist heute lang und langweilig.
Wir kriegen dann aber doch lebensbedrohlich Hunger, also tanken wir Diesel und gehen in so einem modernen Autobahnraststätten Schuppen was essen. Hab grad null Lust auf Eintopf mit Reis, also essen wir Lamm mit dem obligaten Reis. Wegen Reis auf dem Teller unternehm ich keine grossen Sprünge. Aber der Reis ist im Iran leider immer dabei. Meistens unglaublich viel davon. Und ganz Stolz sind die Köche hier, wenn sie einen schön angebrannten Reisboden hinkriegen. Immerhin was zum draufbeisssen.
Wir erreichen die Aussenbezirke vonTeheran. Es hat kaum Verkehr, ist also recht easy in die Stadt ran zufahen. Wir müssen in den Norden hoch. Was uns sicher eine Stunde kostet. Teheran ist recht gross geraten und kennt kein Dieselfahrzeugverbot. Allerdings gibt es Zonen wo Lastwagen nicht durchfahren dürfem. Hat aber mit den Abgasen rein gar nichts zu tun.
Meine persische Blume ist, wie immer, verwundert was die da wieder aus dem Boden gestampft haben. Eine XXL Iran Mall mehr. Der Supereinkaufscenter Tempelbau hat auch hier schon längst Einzug gefunden. Aber dann grad richtig. Anschliessend finden wir neue Wohnkasernen. Die standen vor zwei Jahren noch nicht, die Autobahn hier auch nicht und wir fahren 10 Minuten lang durch ein komplett neues Wohngebiet.
Die Stadt platzt aus allen Nähten, die werden hier nicht müde mehr zu bauen, schliesslich lässt sich unglaublich viel Geld damit verdienen.
Die Regierung hier liebt Fahnen. An allen Brücken, wo es bloss irgendwie möglich ist, stellen die Fahnenmasten auf und hängen ein Tuch dran.
Beim Bioladen dann mal links, über die Gegenfahrbahn, dann etwas rechts, wieder links und den Hügel hoch. Ist ein erster Gang Hügel.
Dann sind wir da. Leider muss der Bus draussen bleiben. Die Höhe vom Garagentor ist optisch höher als in harter Wirklichkeit.