ist
irgendwie schon noch so speziell. Wir wissen, der Iran sitzt auf grossen Gas- und Ölvorkommen. Da können die nichts dafür. Und ich auch nicht. Nur, ich weiss das. Zum Diesel tanken brauchst du hier im Iran hin und wieder etwas Geduld und Beharrlichkeit. Und natürlich grosse Not. Besser ist kleine Not, also noch Diesel im Tank.
Heute, wir sind grad am Persischen Golf unten und so, packen wir die Gelegenheit und tanken Diesel nach. Das ist der Plan heute. Und hier unten geht das so nach dem Standart Prozedere, fern der grossen Autobahnen und Verkehrsachsen. Auf dem Land ist das quasi, dem schöneren Teil vom Iran. Und Standart heisst etwas rumfragen und warten.
Wir sind eine Woche da unten am Strand gestanden, brauchen jetzt Vorräte, Wasser und diesen Treibstoff. Also fahren wir mal etwas weiter und das schaut so aus. Diese Strasse führt mehr oder weniger immer dem Persischen Golf entlang. Super praktisch, verfahren ist kein Thema. Meer rechts, Land links, dann geradeaus.
Zuerst muss man die Tankstelle finden. Benzin-, Diesel-, und Erdgastanksäulen sind oft auch räumlich getrennt. Beim Lastwagendiesel versteh ich das gut. Das Tankstellennetz ist etwas dünner als anderswo in Europa oder vor allem in Albanien. Aber, es stehen völlig genügend Tankstellen in der Gegend rum, das ist nicht der Hacken.
Wir finden so ein Exemplar und drehen zuerst eine Runde. Mal etwas beschnuppern die aktuelle Situation hier tun wir.
Und nachsehen was sich hinten bei der Erdgas Abgabestelle so tut. Vielleicht hat einer eine Karte zum tanken vorne am Dieselzapfhahn. Oder es gibt sogar LPG ab Pumpe. Wer weiss.
Da ist nix, aber einer meint etwas, was einer hier immer meint, man muss der Sache ernsthaft auf den Grund gehen. Wir verschieben uns wieder nach vorne. Und bringen uns in Tankposition. Hier sind Benzin und Diesel unter dem selben Dach vorhanden. An den grossen Verkehrsachsen ist das nicht so. Dort ist das getrennt.
Es kommt schon auch mal vor, dass einem der Tankwart, no nix, rein gar kein Tropfen sei vorhanden, rüber ruft. Oder die Tanke gleich geschlossen ist. Oder nie fertig gebaut wurde. Wir verarbeiten das Thema ein wenig beim warten.
Fassen wir zusammen. Mit der Handbohrmaschine oder einem Spaten ein Loch in den Boden machen und schon sprudelt das schwarze Gold ja nur so raus, hier in dieser Gegend. Aber Diesel tanken ist eher schwierig für Touristen. Der Grund für die ganze Misere ist der Treibstoff Schmuggel. Deshalb die Karten Sache. Und natürlich ist das alles ebenfalls politischer Natur. Das Regime, wie das aktuelle hier, mögen es die Menschen an Leinen zu führen.
Heute aber hat’s Diesel, ich kann das spüren. Wir warten noch etwas länger. Und dann gibt’s Diesel. Zuerst 20 Liter vom Lastwagenfahrer mit dem orangen MB. Wir müssen aber vorher die Zapfsäule wechseln. Die hier an welcher wir stehen, geht nicht. Defekt. Den Umzug begleiten etliche Kinder mit mässigem Interesse.
Wir tanken zweimal, ein anderer Herr gibt uns seine Karte und wir machen dann voll. Noch was zum Zapfhahn, der hat Lastwagendicke. Und da schiesst der Diesel nur so raus. Also langsam tanken und der Saft bleibt drin.
Wir wollen bezahlen. Die knapp 50 Liter kosten umgerechnet um die 2 Euro und ein paar rostige. Beide wollen aber kein Geld. Partout kein Geld, nichts zu machen. So ist das hier. Manchmal ist das alles etwas schwer zu begreifen. Geb ich zu.
Und sobald die Leute hier merken, dass meine Blume eben eine Perserblume ist und Farsi spricht wird es kompliziert. Wir haben das Prozedere getestet und nur mich sprechen lassen. Es ist fast einfacher so. Man findet jetzt mal den Tankwart. Ich sag dann Salam und Chubii und dann Gazol, Card, super Sache das, es fängt an. Auch das geht recht gut. Zeit ist der Faktor und wer keine davon hat, hat eben keine. Und ist selber Schuld.
Es ergibt sich dann schon ein Weg. Nachdem der Obertankwart ja erklärt hat, er hätte eben keine Karte, hat der nach fünf Minuten dann doch eine gefunden, was für eine glückliche Fügung. Das ist dann die Version zwei.
Und immer schön nachtanken. Sonst steht man irgendwann in der Papas.
Also, Diesel tanken im Iran geht eine Spur anders von sich als in Bümpliz oder Ostermundigen. Dafür haben wir preisliche Vorteile. Wir haben zur Zeit den 10 Liter Kanister hinten in der Box voll gemacht. Da schlummern so um die 100 und ein paar Kilometer drin. Für den Fall der bisher noch nie eingetroffen ist.
Wie geschrieben, der Zapfhahn ist massiv. Für so kleine Italiener Scheisserchen. Es haben diesmal 17 Liter Platz. Auch wieder kostenfrei. Naja. Für diese Fälle führen wir Schokolade aus der Schweiz mit. Da sagen sie dann nicht nein dazu.
Alles in allem, tanken im Iran verbindet Menschen.