auf
diesem Planeten zieht uns an. Die Wüstenstadt Bam habe ich im letzten Beitrag mit Wiki verlinkt. Mohson hat hier einen ehemaligen Arbeitskollegen wohnen, aus gemeinsamer Zeit im nahem Autowerk.
Der heisst Amir und ist ein überaus netter Kerl. Links aussen Amir, der schöne Mann mit Schnauz ist sein Vater mit seiner Frau. Mohson und seine Blume Mahvash und die herrlichste aller persischen Blumen, sind ebenfalls im Bild.
Und Bam liegt in der zentralen Hochebene im Südosten vom Iran. Ich würde meinen es ist eine sehr grosse Oase. Drumrum finden wir hauptsächlich Steppen und Sandwüsten.
Fährt man dorthin, schaut das so aus.
Kaum in Bam angekommen werden wir begrüsst. Und das ist dann etwas so.
Also gut, die sind nicht wegen uns da. Aber wir sind die einzigen Zuschauer heute. Auf der Tribüne hätten noch fünfzig mehr Platz. Bald ist Neujahr, daher der Aufmarsch.
Ich gehe mal nicht davon aus, sie begraben das alte Jahr. Vielleicht doch. Hab’s nicht rausgefunden.
Das neue Jahr der Perser ist der Tag des astronomisch berechneten Eintritts der Sonne in das Tierkreiszeichen des Widders, dem Frühlingsbeginn, also der Tagundnachtgleiche. Irgendwie so ist das. Ist jedes Jahr im Datum etwas verschoben.
Und gerade so Wüstenstädter lieben Wasser. Und daher pumpen die im grossen Park Wasser in die Luft. Die Wasserversorgung ist übrigens ziemlich eine spannende Unternehmung hier. Die funktioniert nach einem uralten Prinzip. Wiki erklärt das eindeutig besser. Link.
Ein Qanat ist nichts anderes als ein Brunnen mit fast vertikalen Kanälen hin zum Verbraucher rüber. Eine super Sache das.
Wir haben wieder einmal ein Glück, Amir kennt hier in Bam einen Mann der die Sache mit der Geschichte im Griff hat. Genau mein Mann.
Ardeshir M. Behzani ist eigentlich Petroingenieur. Aber die Sache mit der Geschichte, die ist eben seine liebste Beschäftigung. Und er hängt nicht nur hier in dieser alten Festung rum. Den findet man überall wo sich was altes niedergelegt hat.
Ich latsche in aller Ruhe hinter ihm her und vernehme gar Wunderliches. Die Geschichte über diesen Bau habe ich mal aus Büchern gelernt und ein wenig ist übriggeblieben. Aber es sind die Besonderheiten mit dem Lehmziegelbau an sich, die mich interessieren. Vor allem, wie viel Gewicht halten die Ziegel eigentlich aus. Der Bau ist ja nichts bloss einstöckig.
Und die Wände wurden früher gern mit Stricken zusammen gehalten. Mit Stricken, man stelle sich das mal vor. Zusammengebunden mit Stricken.
Für jene die nicht gern auf Wiki rüber hüpfen, hier copy paste über Bam selber.
Die von den Sassaniden in einer Oase gegründete Stadt wurde um 642 von den Arabern besetzt. Um 650 wurde die Hazrat-e-Rasul-Moschee errichtet, im 10. Jahrhundert die Zitadelle Arg-é Bam. Seit dem 7. Jahrhundert bereits war Bam ein bedeutendes Zentrum der Textilherstellung sowie des Handels. Als befestigter Grenzposten wurde die Stadt häufig von Afghanen, Belutschen und Sistani angegriffen. Im 18. Jahrhundert wurde die Stadt von den Afghanen kurzzeitig erobert (1719 und 1721) und Lotf Ali Khan, letzter Schah Persiens aus der Zanddynastie, unterlag im alten Bam in seiner letzten Schlacht.[2] Mitte des 19. Jahrhunderts wurde die ummauerte Stadt verlassen und in zwei Kilometer Entfernung das heutige Bam gegründet. Die historische Stadt aus verputzten Lehmziegeln diente bis Anfang des 20. Jahrhunderts als Militärlager. Im Wesentlichen stammen die Bauten Bams aus der Zeit der Safawiden (16.–18. Jahrhundert).
Ich bin schwer beeindruckt vom Lehmbau hier. Auch wenn das meiste wieder neu aufgebaut werden musst. Das Erdbeben hat ziemlich alles zerstört.
Und die ganze Geschichte hier mit dem letzten Schah der Zanddynastie ist grausam spannend. Die haben hier nicht gross Federlesen gemacht damals. Tun sie heute ja auch nicht wirklich.