fahren

wir. Oben in den Bergen nahe der Stadt Kerman finden sich heisse Quellen. Dort wollen wir unsere Glieder strecken gehen. Von Bam aus fahren wir auf der 84 bis zu einem Abzweiger. Wir zweigen also ab und lassen uns  durch ein Dorf runter rollen, um anschliessend ziemlich steil den Hügel hoch zu kurven. Ziemlich hoch sogar und das ist die kurze Version vom heutigen Tag.

Ziel ist beim Marker mit dem Herz.

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Die 84 ist gut zu fahren, das Wetter kühl, etwas feucht ist es auch und der alte Italiener ist heute gar drehfreudig, da wieder mal genügend Sauerstoff in der Luft vorhanden ist.

 

Die Kontrollposten stehen hier immer noch in der Gegend rum, aber wirklich aktiv sind sie nicht heute. Und wir verzeichnen ein grosses Verkehrsaufkommen diese Tage. Es ist bald Neujahr hier unten. Da werden alle nervös. Hat meistens familiäre Gründe.

 

Wir sind nun in der Provinz Kerman unterwegs. Zum Hauptort sind es bloss noch ein paar Kilometer. Aber dort fahren wir nicht hin.

 

Auch hier ist nicht viel los. Man kann durch fahren. Sehr gut das. Ist eh so ein grossangelegter Kiosk.

 

Bald steigt die Strasse an. Wird Zeit den alten Diesel etwas hochtourig drehen zu lassen und den Staub zum Fahrwerk raus zu schütteln. Ist ein gutes Gefühl eine neue Achsmanschette drunter zu wissen.

 

Die Perserin neben mir, die ich glücklicherweise sofort geheiratet habe, liest Karte und so erwischen wir elegant den nächsten Abzweiger. Und mehr brauchts nicht. So einfach ist das. Wir lassen uns durch das traurige Dorf runter rollen, über eine Brücke auch noch gerade. Immerhin grüsst der Frühling von den Bäumen runter und das wird dem Dorf gut tun, etwas Farbe.

 

Jetzt gehts mächtig den Hügel hoch, im dritten und im zweiten Gang mal wieder den Russ von den Ventilen klopfen, genau meine Strecke. Hier kann ich die 75 PS voll ausspielen, während Mohson im Defender vermutlich im Standgas, hinten dran hängt.

 

Da wir nun da oben angekommen sind geniessen wir kurz die Aussicht.

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Der Hunger treibt uns weiter. Wir überqueren eine kleine Hochebene um nochmals abzubiegen, diesmal links.

 

Das schaffen wir fehlerfrei und die Quellen liegen vor uns. Bloss so wie die Wellnesstempel in heimischen Gegenden schauen die hier nicht aus.

 

Und wenn schon, warmes Wasser mit Zusatz ist warmes Wasser und das tut gut. Wir kochen, essen, das passt vorzüglich und dann ist Zeit zu schlafen. Morgen ist das Wasser ja auch noch da.

Im Iran stehen überall so Betonpodeste rum. Hier schlagen die Iraner ihre Zelte auf und da wird gegessen und geschlafen.

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Es ist Nacht und alles ist ruhig hier oben. Sogar der Pantoffel vom letzten Gläubigen, der hier um ein Heilungswunder gebeten hat, findet jetzt seine Ruhe.

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