Baum.

Es ist für uns beide nun an der Zeit sich wieder die Sachen wirklich anzusehen die wir eben direkt vor der Nase sehen.

Wir verlassen die Umgebung von Thessaloniki in Richtung Athen. Grad weit fahren wir nicht. Wir bummeln etwas den Landstrassen nach. Und befahren eine verdammt lange Gerade.

Es ist ruhig hier. Eine grosse Ebene, viel Industriegras wird da angepflanzt und wohl auch irgendso Korn denk ich mal. Alle paar Kilometer stehen grosse Siloanlagen, also wird da was gespeichert.

Es ist dann doch mal genug gefahren für heute, wir finden in der Nähe einer Airbase, also so einem Armeeflughafen, einen Platz für die Nacht. Das Dorf vorne ist halb verfallen und verlassen. Einen Campingplatz hätte es auch, aber wann der zum letzten mal offen hatte ist schwer zu erraten. Zwei Leute welche Hunde füttern wissen es auch nicht so genau. Und Hunde hat es hier mehr als genug.

Sofort wird die Ueberwachung vom Bus in Angriff genommen.

Die Aussicht auf einen Happen Belohnung für die Nachtarbeit lässt ein paar der Fellnasen hier bleiben. Wir werden sie wohl nicht enttäuschen.

Wir fahren am nächsten Tag weiter. Muss mal wieder etwas Diesel nachfüllen. Normalerweise ist das in 10 Minuten erledigt, hier dauert es eine Stunde. Ich frage nach ob der Wasserhahn da auch Trinkwasser bereit stellen würde und der Tankwart meint aber sicher. Also tanken wir auch noch einen Schluck Wasser, den ich doch mit einem Trinkgeld löhne. Was der Tankwart aber nicht annehmen will und da ich darauf beharre kommt er mit zwei Sesamdingern wieder her. Ueber Gott und die Welt reden wir in Französisch. Er war in Nantes lange arbeiten gegangen, aber die Heimat hat dann doch gerufen. Ueber die Corona Sache mögen wir beide nicht reden, aber über vieles andere schon. Er kriegt für den Job hier an der Tanke 340 Euro pro Monat. Und die paar Euro Trinkgeld wollte er vorher nicht. Was soll ich sagen.

Um nach Athen zu fahren packen wir uns auf die Autobahn. Die ist fast leer. Bis auf die Trucks aus Bulgarien ist kaum ein Vehikel zu sehen.

Nach Athen fahren wir, weil wir dort zwei junge Frauen treffen wollen. Zwei Schwestern die aus dem Iran geflohen sind und vorerst mal hier gelandet sind.

Bin ja mal gespannt was die so erzählen.