weil

das Wetter etwas umgeschlagen hat. Vom Norden runter bläst etwas kühler Wind zu uns runter, die Nacht über hat er auch Regen mitgebracht. Ein Grund zur Freude für Land und Gewächs.

Über die alte Burg bläst es sich gar gut zum Camp runter. Die Fischer, es sind inzwischen etliche die bei uns jeden Tag vorbei schauen, finden sie würden unter gar keinen Umständen die nächsten zwei Tage aus dem Haus gehen. Es ist also niemand da. Vermisse die Jungs schon etwas. Es ist eine aufgestellte Bande von jungen Griechen.

Hatten wir gestern das Bettzeugs wieder einmal an die Sonne gelegt, geht heute gar nichts in der Art. Bambus ist überall vorhanden in diesen Breitengraden. Saupraktisches Zeugs für alle Lebenslagen ist das Gewächs also schon.

An solchen Tagen kommt wenig Energie vom Solarpanel runter, aber seitdem wir das kostbare Gut in LiFePo4 Akkus lagern, kann gearbeitet werden. Der Arbeitsplatz gestaltet sich einfach und ist direkt bei der Küche. Eine externe Festplatte speichert das Zeugs, eine zweite sichert das Resultat. Mit einem linearen Monitorkopfhörer kann man das Werk belauschen.

Als Arbeitspferd unterwegs hat sich das MacBook Pro (Retina, 15-inch, Mid 2014) bewährt. 4K Videos in der ProRes HQ Komprimierung verarbeitet das alte Schlachtross problemlos und verbraucht auf die Stunde um die 3 bis 4 Ampere, gibt man etwas Guzzi beim rendern.

Man sieht unten vom Tisch so einen ollen Kasten angeschraubt, das ist der Upscaler von der hier vorherschenden Betriebsspannung auf 17 Volt hoch. Das Teil war in einen Zigianzünder Stecker eingegossen und wurde heiss wie Rita Hayworth. Also habe ich die Innereien da raus operiert und den Transistor mit einem ordenlichen Kühlkörper versehen, die kitze kleine Platine in eine Kiste eingebaut und jetzt haben wir eher Angela Merkel Temperaturen da drin. Auch wenn es oben heiss zu und her geht.

Wir wollten einen süssen Trailer für Griechenland vorne an die Filme anspannen. Das heisst morgen früh aus den Federn springen und die Szene bei schönem Licht drehen. Immer gut aufpassen dass die Sonne nicht verdeckt wird.

Das alles zusammen basteln und fertig ist der Honigtopf. IranerInnen mögen sowas und wir sowieso auch. Was nach dem Trailer noch kurz vorkommt, ist ein Griechenmenu kochen. Übrigens, kaum waren wir fertig damit, meinte einer der Jungs der die Fischerrute vorne am Strand schwingt, seine Grossmutter würde die Sache einrollen, wäre viel knuspriger. Naja, die Lernkurve steigt bei uns sanft an.

Man kann sich selber lieb sein wie man so steht. Vom Norden her etwas gedeckt, von Afrika her etwas offen. So passen wir ordentlich gut in die Landschaft.