rum
stehen. Ich frag ich mich so beim fahren entlang der Küste auf dem mittleren Finger in dieser Gegend, den sie den Peloponnes nennen, warum die hier in Türmen wohnen.
Wir fahren in ein Dorf runter, an der Ostküste gelegen. Dort stellen wir uns mal vor den Dorfeingang hin. Ein paar Schritte weiter liegen Boote am Strand, keines davon wurde die letzten Monate gewassert. Hinter uns steht ein Ensemble von zwei Wohntürmen. 3 Stockwerke hoch. Nigelnagelneu. Ein Betonkonstrukt mit Steinplatten als Verkleidung. Also ein Nachbau.
Oben an den Berghängen kleben auf jedem günstigen Felsvorsprung die alten Wohntürme. (siehe Film im letzten Beitrag) Wie kleine Festungen sind die Bauten anzusehen. Das sind auch Festungen. Ein festes Haus ist eine Festung. Der Begriff ist so alt wie der Ursprung vom Landadel.
Vorne beim Todesorakel des Poseidon finde ich den jungen Griechen Theodore. Er erklärt mir die Sache erfrischend und lebhaft. Er zeigt auf einen Wohnturm oben auf dem Grat, der sich direkt hinter dem Weiler Mianes hochzieht. Das sei das Haus seiner Grossmutter. Die Anlage sei am verfallen, sie wohnen jetzt hier unten in diesem Weiler. Die ganze Familie wohnt nun in diesem Weiler. Der Familie gehört dieser Weiler. Der Ort hat drei Namen. Einer davon ist rote Erde, Zisternen Ort und der nun übliche, Mianes.
Und vorne dem Meer zu gewandt, auf dem Parkplatz stehen wir mit dem Bus.
Früher wären die Zeiten so gewesen, die einen Familien konnten sich diese festen Türme leisten, die anderen nicht. Je mehr Geld und Einfluss, je höher der Turm. Kommt mir bekannt vor, dieses Gehabe. Wer mehr hat verliert mehr. Piraten, verfeindete Familienclans, die Osmanen, wer auch zum Henker hier seit Jahrhunderten geplündert hat, nimmt sich dort wo es hat. Um diesem Vorhaben entgegen zu wirken, wohnten sie eben in Familienfestungen. Aus weitern Quellen weiss ich, auch wenn es das romantische Bild stört, nach vielen hundert Jahren hat sich eine ziemlich extreme Zweiklassen Gesellschaft gebildet. Die im und die nicht im Turm. Und noch was spannendes zu den Bruchsteinmauer Türmen. Das Regenwasser wird innen im Mauerwerk, in Porzellanröhren, abgeführt. Nicht in Tonröhren. Dafür direkt in die Zisterne.
Ein guter Steinwurf von wo der Bus steht, steht der Tempel des Poseidon. Gut, Tempel müsste man etwas relativieren. Eher ein Tempelchen war das mal, offenbar war die Finanzierung etwas schwierig, damals.
Das Gebäude ist Poseidon Asphaleios (Poseidon der Sicherheit) geweiht. In der Antike wurde die Höhle beim Tempel für einen Eingang zum Hades gehalten. Ich luge rein, es zieht aber nicht. Keine gruftige Luft heute. Wohl wegen Corona geschlossen.
Theodore meint die Sache hier sei leider etwas heikel. Hin und wieder bricht das Gewölbe ein, Selfi Touristen seien auch schon draufgestanden, für ihn schwer nachvollziehbar. Und immer wird was geflickt. Sieht man gut. Da passen einige der Steine nicht so recht ins Bild.
Viele Besucher hinterlassen einen kleine Opfergabe.
Das Gebäude ist aus vielen verschiedenen Steinen umgemauert worden. Ist halt auch schon lange her.
Stelen habe ich keine gefunden.
Rechts hinter der Plattform, Feigenbäume stehen vor der Höhle die als Stall genutzt wurde.
Es hat etliche so Löcher in der Gegend. Das Heiligtum stammt vermutlich aus der Zeit, als die Heloten noch unabhängig waren. Bevor Sparta die Sache änderte. Das alles war ein knappes, halbes Jahrtausend vor Christi Geburt auf dem Zeitlineal gelegen, nur so zum Einordnen dieser Geschichte. Grad viel vom Heiligtum ist nicht mehr im Originalzustand vorhanden.
Weiter Überreste finden sich rechts vom Bus, auch nur ein paar Meter weg. Der Rest von Dorf sei versunken, weiss der junge Mann aus dem Weiler zu berichten. Bloss ein eher grobes Mosaik, ein paar Vertiefungen stehen noch. Und eine neue Bruchsteinmauer drum rum um Touristen abzuhalten und die Kühe zu hindern auf das Mosaik zu kacken.
Doch, doch, allerhand ist zu sehen hier. Viele Zisternen und in Stein gehauene Wasserkanäle fallen auch auf. Versorgungshafen für die Kriegsschiffe von Sparta, meint Theodore. Deshalb auch der alte Name, Ort der Zisternen. Über 300 lägen verteilt hier im Boden. Ich habe sieben gefunden.
Für den Besuch des Leuchtturm vorne am Cap Tenaro kann ich mich abmelden. Meine persische Blume wandert da mal hin und ich fliege die Bucht mit der Drohne ab. Um zu sehen ob ich von diesem versunkenen Dorf im Wasser was sehen könnte. Tu ich aber nicht. Bis auf ein paar Rinnen gibt es nichts zu sehen.
Für Caspar ist die Gegend wunderbar. Wir kommen an, parkieren den Bus, die Schiebetüre geht auf, Caspar hockt grossartig an der Kante, schaut raus und hüpft anschliessend von der Hütte runter und erkundet die Gegend. Wir behalten ihn im Auge, mehr nicht. Der Sonnenuntergang ist einer von vielen. Aber der Mond der anschliessend hochzieht, der ist genial, wechselt von Orange bald auf Weiss. Wir sehen vom Bett aus zu. Anschliessend hat der Stubentiger Lust auf spielen.
Der Platz füllt sich, wir ziehen weiter.
Einfach geile Sache dort !! Viel Spass weiterhin euch 2 +1 :-))
Kaum nicht geschaut, gibts 2 neue Posts. Danke und
Gruss Emil
Danke Emil. Und der Krempel liegt einfach in der Gegend rum. Brauchst dich bloss zu bücken. Das ist ja der Hammer an der Sache.
Viele Grüsse und ne gute Zeit.
Geile Sache dort. Viel Spass weiterhin euch 2 + 1
Kaum schaut man 2 Tage nicht, gibts 2 neue Posts :-))
Gruss vom Emil