Tapfer
haben wir unsere Arbeit in der Schweiz verrichtet und sind nach neun Tagen so am späteren Nachmittag endlich wieder in Heraklion unten bei Flughafen gestanden. Ueber die Strasse rüber gelaufen und mal beim blonden Engel mit Zahnspange von der Autovermietung, die fälligen 30 Euro gezahlt um den Bus auszulösen. Er stand noch da. Ruhig, diesmal ohne starken Wind.
Wir öffnen mal die Schiebetüre, steigen ein, ziehen die Vorhänge auf und sehen uns etwas um. Viel ist in dem kleinen Ding ja nicht zu sehen. Aber zu riechen. Der Kühlschrank kühlt nicht mehr. Der starke Wind hat ihn ausgeblasen, oder kein Gas mehr in der Flasche. Es war dann doch der Wind. Gas war noch genügend in der Flasche.
Merde alors!
Unsere frische Hefe im Gefrierfach war nicht mehr gefroren und frisch, sondern duftete jetzt wie eine Abwasserkläranlage im Notbetrieb. Die braune Kacke sammelte sich genau unten im Kühlschrank und blieb dort liegen.
Telefon nach Teheran, mal Mami fragen. 100 Tipps und keiner ist ja wirklich was wert. Immerhin, wir führen nun ein Stück Grillkohle im Kühlschrank mit, hoffen auf ein Wunder geschmacklicher Natur.
Schlussendlich, um vier Würfel Hefe zu sparen und ein Stück Butter um die 200 Gramm schwer, eine Familien Kanne Jogurt, zusammen so an die sagenhafte 4 bis 5 Euro maximal im Preis, verschwendeten wir um die 6 Liter Gas, bis eben die fast ewige Flamme erlosch und der Kühlschrank langsam warm bis heiss wurde. Was zu diesem Gestank führt.
Der Rest vom Bus war noch in Ordnung, wir verzogen uns runter an den Hafen um zuerst mal den Duft der Gammelhefe loszuwerden. Als wir im Hafen ankommen, waren wir fast alleine dort. Ein paar Wagen, drei Katzen und ein Hund. Mir war das recht so.
Wir reinigen also mal alles, haben keine Lust zu kochen und gehen schlafen.
Hunger weckt uns am nächsten Tag. Kaffee trinken, dann sofort abfahren, wir gehen mal nach Tertsa. Logisch.
Unterwegs wird eingekauft, im Gemüseladen an der Abzweigung auf halbem Weg, eine Unmenge an Grünzeugs und Kartoffeln, etwas weiter in Arkalochori einem ruhigen Ort im Landesinnern
dann Lammfleisch in dieser genialen Metzgerei und etwas Internet Guthaben im Vodafone Shop in der Seitenstrasse. Geniale Metzgerei deshalb, weil da hängen die Tiere noch von der Decke runter und man kann gleich selber mal rum fingern um ein Stück auszuwählen. Zudem packt er ein paar Knochen für die Sauce ein. Nach dem Abwägen.
Wir feuern den Bus wieder kräftig an und sind bald in Tersta, wo wir uns zuerst mal an den Strand setzen müssen. Die ganze Schweiz Sache war schon deftig. Und alle dort sind am rum husten, schauen ungesund weiss aus und überhaupt.
Und die beiden Katzen tauchen auf, die schwarz/weisse noch immer schwanger. Naja.
Lieber schwangere Katzen am Strand als tote Hefe im Kühlschrank. Wir suchen mal Holz um etwas Fleisch zu grillen.
Und morgen müssen wir endlich Algen finden, sonst wird das nichts mit dem Film für unserern liebsten Kunden.