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von alleine. Wir machen uns das ziemlich einfach. Irgend so ein Ziel, in circa der Richtung in der wir reisen wollen, sorgfältig im alten Navi eingeben. Den ganz kurzen Weg wählen und ab die Post. Sobald die Fuhre dann auch fährt, nach Gefühl fahren. Wichtig, ganz wichtig sogar, bloss, den Brüller im Navi abschalten. Der nervt sonst bloss wichtig im Kasten rum. Weil wir grad eben die andere Abzweigung nehmen. Und nicht jene für die er programmiert wurde. Dann will er zurück, zuerst nett, dann fordernd und am Schluss ultimativ. Dann spinnt er komplett und die Karte friert für Minuten ein.

So finden uns nette Holperpisten, schöne Strassen, einsame Strassen, solche mit etwas Verkehr und Strassen die ganz einfach irgendwo enden und nicht weiter führen. Bei letzteren kann man meistens ganz praktisch übernachten. Die haben keinen Durchgangsverkehr. Das schlafen, sofern es langsam dunkel wird und so gegen den Winter wird es gern etwas früher dunkel, tun wir dann geniessen. An so Orten. Daher ist es nicht verwunderlich dass wir hin und wieder kaum 30km pro Tag fahren. Weil wir ja auch mal schlafen müssen.

Und wir lieben es durch Dörfer zu fahren. Je enger je besser. Das Leben findet auch in dieser Gegend in Dörfern statt. Und so um halb irgendwas irgendwo durchzufahren um zu sehen wer grad was wo reparieren lässt oder wer mit wem grad reden tut, das finden wir sehenswürdig.

Und jetzt sind wir bei unserem Punkt. Es gibt wenig dass wir uns wirklich ansehen wollen, oder schlimmer noch, ansehen müssen. Wir lassen uns treiben und verpassen die ganz wichtigen Sehenswürdigkeiten als wären die gar nicht da.

Und manchmal haben wir Hunger, also essen wir was. Und fahren dabei weiter. Wir sind Fahrende, im fahrendenden Sinn des Wortes.

Es ist warm genug für uns in dieser Jahreszeit hier zu reisen. Die meisten Wohnmobilisten haben entweder eingewintert oder sind schon unten im Süden. Einige arme Kerle waren auf der falschen Seite von Frankreich am reisen und der Regen hat die wieder weggetrieben. Wir schlauen aber, hatten wieder einmal mehr Glück als Verstand und der Regen hat uns verschont. Wolken hängen tief, oder dann höher, dreimal am Tag anderes. Ich mag den Wolken zusehen, während wir fahren.

Das da unten sind wir beide. Und wir fahren eben gern.