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eigentlich gar nicht hin. Ein Fehler diese, meine, Einschätzung. Aber der Zufall verführt uns doch noch dorthin. Was soll ich sagen, schon wieder ein Haufen Steine. Aber was für einer. Wilde Sache das.

Amüsant der Berg unweit dahinter, der heisst jetzt Tahatali, der stellt eine winzige Besonderheit für uns Schweizer dar. Die Seilbahn auf den Berg, die wurde von Doppelmaier gebaut. Die haben auch schon den Wetterhornaufzug bei Grindelwald gebaut. Damals aber nicht unter dem Namen Doppelmaier. Link Seilbahn Olympos hier, Link Wetterhornaufzug da.

Der neue Tag präsentiert sich uns sonnig.

Der Start verzögert sich etwas. Hinter meinem Rücken geht gar gefährliches vor.

Wir fahren um die 400 Meter, ich muss sofort anhalten. Schon wieder eine Verzögerung. Geht das so weiter, werden wir nie bei den Persern ankommen.

Endlich ist der Kameraakku alle und wir fahren weiter. Nicht weit, weil ich brauch so einen Getriebeöl Zusatz. Finden wir natürlich in der Garagenstrasse. Ganz praktisch. Meine persische Blume kommentiert das natürich life nach Teheran.

Die Jungs wissen ca. was ich will und wissen wo es das zu haben gibt. Also fährt einer mit dem Fahrrad vor, wir hinterher.

Die Aktion ist ein voller Erfolg und ich kauf für kein Geld so einen Zusatz, extra für zähe Türkengetriebe.

Jetzt fahren wir weiter. Allerdings nicht wirklich weit für diesen Tag. Hat sich offenbar rumgesprochen in der „Komunity“ wir seien auf der Durchfahrt. Können die Einladung unmöglich ausschlagen, die kommt vom ersten Chef meiner damals jungen persischen Blume. Der Chef ist 20 Jahre älter und wohnt jetzt in der Türkei, eben grad da in der Nähe. So an einem Hippie Platz.

Wir biegen wieder auf die N400 ein, vorbei an der unfertigen Raketenabschussrampe und fahren mal eine gute Stunde.

Wir gewähren euch nun einen ultimativen Einblick in unsere Navigationskünste. Logisch könnte man ja direkt da hin fahren. Bloss wir schaffen den Umweg. Aber zuerst fasziniert mich der Streifenwagen aus Karton und ich verpasse locker die Ausfahrt.

Eine nette Strasse führt runter von der Hauptachse und ich biege unter Protest scharf rechts ab.

An der Strasse ist überhaupt nichts auszusetzen. Es hat gestern geregnet, also alles wunderbar weich und rutschig und es zieht ja runter. Also null Steigung, null Problem.

Logisch finden wir die richtige Strasse wieder. Einfach etwas weiter unten. Wir haben drei Kilometer gespart und eine Viertelstunde verrattert.

Bald finden wir hinter ein paar tief hängenden Büschen unser Ziel. Frage ist bloss, wo parkieren. Wäre nicht das erste mal dass ich den Bus in den Schlamm lege. Letztes Mal auf einem Campingplatz in Portugal, vor drei Jahren. War aber voll peinlich das.

Wir trinken mal ein paar Tassen Tee, gibt viel zu erzählen und fahren dann mal rüber zu diesen alten Steinen.

Die sind noch alle da und sind aber dann voll das Ding. So mitten im überwucherten Wald finden sich ein paar gar nette Sachen. Hin und wieder ist ein lottriger Zaun im Weg. Aber der stellt kein Problemm dar.

Und was sonst noch so abgeht da im Sommer, kann ich mir lebhaft vorstellen. Die Baum- Schlamm- und sonst noch so Hütten sind bei Backpacker Touristen beliebt.

Dieser groove versetzt mich schwer in die 1980er Jahre zurück. Ob wohl die langhaarigen, mageren Oberbackpacker, die schon alles gesehen haben, vor und nach dem meditieren wohl noch das selbe Gras rauchen, den Amerikanerinnen die gleichen Storys verklickern um sie abzuschleppen?

Hoffentlich. Take five. Der Strand ist nah und weit. Und der Sommer ist auch bald wieder da.

Die Sonne geht unter, wir fahren zurück zum ex Chef und geniessen dann noch etwas Musik über nicht erfüllte Liebe, grosse Hindernisse, dunkle Zeiten, so Sachen. Das meiste in Moll.

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Dann aber gibt der Musikant ziemlich Gas und bearbeitet seine Daria, so eine Rahmentrommel aus Fell mit versteckten Rasseln innen im Ring, immer wilder bis es fast knallt. Ich habe bloss das Handy dabei, entsprechend mager tönt die Geschichte. Housemusic sei das, meint er. Und lächelt verschmitzt.

Wir gehen dann mal runter zum Bus etwas schlafen. Morgen geht’s dann endlich weiter auf meiner Strasse zu den Kurden hoch.

Mehr Infos über die Gegend hier auf Wiki oder diese Info hier ist etwas spannender. Link.