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Geschichte der Achämeniden, ab Ende vom 6. Jahrhundert v. Chr., langsam aber sicher ziemlich Fahrt auf. Das Perserreich wird ziemlich gross und ist perfekt organisert. Der Makedonier Alexander der Grosse beendet die Sache später auf seine Weise.

Wir fahren von unserem absolut unromantischen Nachtlager in einer knappen Stunde an diese verlorene Stadt ran. Die Strasse führt auf zwei Spuren über eine grosse Ebene, die ist so um die 1600 Meter über Meer gelegen. Meistens fahren wir geradeaus. Hin und wieder bietet eine Kurve etwas Abwechslung.

Dann endlich der Abzweiger und weiter fährt es sich entlang einer fast pompösen Baumsache und wir kaufen Milch vorne im Strassendorf und dann sind wir da und essen mal was bevor wir uns aufraffen, das Gelände mit vollem Bauch zu erlaufen.

Pasargadae wurde vom Achämeniden König Kyros dem zweiten gegründet. Zuerst war das sogar nur ein Heerlager. Der Typ der uns das Ticket verkauft ist sich da ganz sicher. Ich weiss es leider nicht besser. Aber so fängt es ja immer irgendwie an. Mit einem Militärlager.

Spannend ist bloss der Umstand, die Stadt war nicht wirklich befestigt, bis auf diese Steinansammlung hinten auf dem Hügel die eine Art Garnison und Mauer bildet. Und der Hügel ist einigermassen interessant. Die Bronceklammern um die Steine zusammen zu halten, wurden irgendwann mal rausgerissen um mit dem Material was anders zu fabrizieren.

Ziemlich umfangreich waren offenbar die Gartenanlagen, wir laufen doch eine ordentliche Weile bis wir die äusseren Ecken der Stadt erreichen. Zwei Arbeiter suchen Steine zusammen und häufen die auf. Damit alles wieder schön zusammen findet. Und nicht vergessen, hier war es mal ziemlich grün. Wasser wurde zugeleitet. Reste von Brücken finden sich auch auf dem Gelände.

Kambyses der II. baute die Sache weiter aus und so wurde die Stadt natürlich grösser und bei 300 Hecktaren Fläche war dann wohl Schluss, weil ein Umzug geplant wurde. Persepolis wurde von nun an die Hautstadt der Achämeniden Könige und der Sand deckte in den nächsten zweitausend Jahren Pasargadae etwas zu.

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Wie die meisten grösseren Städte dieser Zeit,  wurde ein cleveres, unterirdisches Bewässerungssystem angelegt und ebenfalls die Abwässer verliessen die Stadt unterirdisch. Schau ich mir einige Städt im Iran heute an, ich sag besser nichts.

Grad viel vom ganzen Pomp sieht man nicht mehr heute. Immerhin lässt sich erahnen was da wohl alles rumgestanden hat. Hier ein Link zu Wiki. Leider sind die Infotafeln auf dem Gelände ziemlich dürftig ausgefallen und man informiert sich besser vorher.

Wir fahren weiter und ereichen gegen den späten Nachmittag Persepolis.

Machen vorher noch einen Abstecher zu den Königsgräbern, war aber grad keiner mehr da. Und vom ansehen hatten wir schon mal genug für diesen Tag. Immerhin, für ein Touristenfoto hat es ja gereicht.

Vorne im Dorf kaufen wir etwas Gemüse, Brot und Lammfleisch. Man parkt, springt über den stinkigen Wassergraben und kauft ein.

Das Gemüse ist ordentlich hier, die übliche Sache aus grossen Plantagen. Ganz sicher kein Bio oder sowas.

Lammfleisch ist teuer und eher selten zu finden in kleinen Ortschaften wie dieser hier. Wir wollen über die Hygienevorschriften nicht ins Grübeln geraten. Ändert nichts an der Sache.

Dann packt er das gute Stück Lammfleisch und macht zwei Stücke draus. Es ist den Iranern ziemlich fremd, Fleisch auf diese Art zu essen. Die zerstückeln gern alles, spiessen die Fleischstücke auf einen Spiess und braten das solange bis es völlig tot ist.

Und Brot, was soll ich bloss schreiben, es ist definitiv keine Druckerei.

Die machen Brot und das Brot ist übel zum essen. Als Unterlage für heisse Pfannen aber, sehr geeignet.

Idee dieser Sache war mal mit wenig Brennmaterial Brot zu backen. Die Zeiten haben sich geändert und das Brot ist noch so wie es schon immer war. Weil es so schön ist, diesmal etwas näher.

Mir hat eine grauhaarige Kulturreisende mit Bürzi aus Europa kürzlich gesagt, ich solle nicht immer alles so kritisch hinterfragen. Das sei doch das schöne an fremden Ländern. Ist es ja. Aber das Brot ist trotzdem kein Brot. Das ist perforierte Unterlage für heisse Pfannenböden.

Wir kaufen trotzdem ein paar dieser Zeitungen ohne Inhalt. Und fahren mit der Beute im Laderaum rüber zum Parkplatz vor Persepolis. Da kochen wir was anständiges und schlafen bis es wieder hell wird.