Unter
diesem Gesichtspunkt sind wir da mal rüber gefahren. Viel steht ja nicht mehr rum hier. Dafür hat der Makedonier Alexander gesorgt. Und der Rest ist in fast alle Welt verteilt in Museen, abtransportiert worden. War vermutlich auch besser so. Bis die Perser begriffen haben was da wirklich steht, wer weiss was die damit angefangen hätten.
Wir fahren gegen Abend nach dem Einkauf hin und übernachten auf dem Parkplatz, völlig alleine. Das Wetter ist gut genug und wir freuen uns auf den nächsten Tag. Der bricht an und wir brechen auf. Die paar Meter zu den Ruinen sind ein Klacks. Die Anwesenheit von Souveniershops hält sich in Grenzen. Der Eintritt ist heute gratis. An der Kasse sitzt einer der kennt meine persische Blume aus dem Internet.
Und grad viel Leute hat es heute nicht. Dafür wohnen Katzen auf dem Platz. So sind wir schon mal schön zuhause da.
Wir steigen die Treppen hoch. Und genau da fängt die PR Sache so richtig an zu wirken. Die originale Steintreppe ist durch einen Belag aus Holz geschützt. Die Höhe der Stufen ist unpraktisch. Eine Stufe ist zu klein, zwei auf einmal sind auch nicht gut, es bleibt einem wohl nur übrig, jede einzeln abzutreten. Voller Demuth schreitet man also so auf die Terasse hoch. Dann steht man vor einem grossen Tor. Und der Prunk beginnt endgültig. Jeder verdammt Stein hier soll den Vasallen zeigen wer Herr in der ganzen Gegend ist. Jeder Winkel ist gebaut um jene die hier hoch müssen zu zeigen wer der Chef ist im Unternehmen. Kunstvolle Bilder in Stein gemeisselt zeigen auf, warum das so ist.
Ganz genial das. Das wird ein langer Spaziergang heute. Gut haben wir ein grosses Frühstück verputzt.
Man stelle sich vor, man hätte den Obulus dem Chef da vorhin abgegeben und schreitet durch das Tor wieder heim in die Wüste. Das alles gegen Abend. Das schaut so aus.
Macht das Steuern zahlen noch viel eindrücklicher. Und die Treppe lässt einen kaum runter gehen, PR vom allerbesten. Wir geniessen den Tag bis spät, gehen mal wieder runter zum Parkplatz und essen wieder was kräftiges.
Links:
Persepolis via Wiki und voll schräg der Film über die 2500 Jahre Feierlichkeiten, als Reza der letzte Schah von Persien, hier feiern liess. Youtube.
Schon nur die Idee, die Gäste in die Sonne schauen zu lassen ist völlig deplatziert. Begriffen, hat der Sohn eines Oberst der letzten Kadscharen, rein gar nichts. Dareios der Erste, drehte sich mit aller Garantie im Grab zweimal um. Oder rotiert noch heute.
Der nächste Tag ist der Tag, an dem wir an die Küste fahren.