irgendwie
gut. Finde ich. Hier der Link zu Wiki. Immerhin finden wir dort einen ruhigen Platz um etwas Fett in die Tripodengelenke reinzuspritzen. Zuerst brauchen wir aber eine Spritze. Und etwas Verbandszeugs für die Manschette.
Eine Dame die meiner Blume auf dem Instakanal folgt, findet uns vorne am Strand und bietet sich spontan an, uns etwas in der Stadt rumzufahren. Das Angebot nehmen wir natürlich gern an.
Zuerst finden wir in Form von Latex Trainingsbändern, eigentlich für das höherlegen und straffen vom frauchlichen Arsch gedacht, einen passenden Verband. Wir fahren weiter zum nächsten Laden, so einem Allerweltsshop.
Irgendwie weiss die Verkäuferin schon was wir suchen. Eine grosse Spritze. Ob es für den Motorenraum wäre? Fast.
Wir essen heute Mittag Fisch, sind eingeladen, die Frauen die Fisch verkaufen rauchen hier Wasserpfeife und die Mode hat sich auch etwas geändert.
Wir sind auf dem Parkplatz in einem ruhigen Quartier und jetzt wird gedocktert. Ein Universalfett konnte ich finden, das wird nun die nächsten paar hundert Kilometer wohl oder übel schmieren müssen.
Die GoPro will nicht schön stehen bleiben, hat sich dauernd aus dem Staub gemacht, aber ich hatte nun wirklich keine grosse Lust hier Hollywood zu inszenieren. Ich spritze einfach ein Quantum Trost in die Tripodengelenke und mache wieder einen neuen Verband ran. Allerdings immer noch mit Haushaltfolie. Hab inzwischen Übung damit.
Wir essen alle zusammen den Fisch, wir fahren dann alleine etwas weiter, finden einen Laden der offen hat, um unserer Vorräte zu ergänzen.
Für Butter haben die Iraner hier ein eher kleines Verständnis. Entsprechend kriegt man keine Big Blocks mit etwas Hubraum. Ein Furz in die Wüste. Wir nehmen ein paar davon mit.
Wir müssen, bez. wollen tanken. Nach einigem hin und her tanken wir dann doch noch. Das Tankstellennetz hier unten an der Küste ist etwas dürftig. Besonders für Diesel.
Lieber ein paar Liter nach schütten, als den Bus schieben. Natürlich geht das nicht ohne alle Kumpels her zu rufen. Der Preis für die 20 Liter ist gering. Null. Ich weiss nicht wie das meine persische Blume wirklich macht, aber sie schafft es immer wieder diese ominöse und begehrte Dieseltankkarte jemanden auszuleiern.
Und da der Preis meistens Null ist, hab ich einen Vorrat von Süssigkeiten dabei. Grosse Kinder, kleine Kinder, wir sind alle Kinder hier unten. Besonders beim Diesel. Das Theater mit der Dieselkarte, bei dem Teheran Regie führt, kommt mir kindisch vor.
Nach der Tanke kommen wir zum Höhepunkt des Tages. Bier. Sechs Büchsen Bier konnten wir finden. Bier ist um einiges teurer als Treibstoff. Bier ist Schmuggelware. Es ist einfacher irgendwelche Drogen zu kaufen als Bier. Eigentlich schade für so ein Naturprodukt.
Verstaut sind die paar Büchsen schnell.
Endlich geht’s wieder vorwärts. Die Landschaft ist sandig, staubig und schön bizarr.
Die Strasse ist ziemlich gut, Streckenweise kurz mal in einem eher schlechten Zustand aber ganz sicher kein Problem da zu fahren. Die Einheimischen fahren ja hier auch.
Wir finden bald einen Abzweiger zwischen diese Klippen rein und rattern über eine Wellblechpiste. Möglicherweise ein netter Platz um die Nacht über zu bleiben.
War ein netter Versuch, aber angesichts einer Mine für irgendwas da hinten und einem Wachmann weiter vorne, brechen wir die Übung ab.
Wir fahren wieder zurück. Es ist immer noch Winter hier, entsprechend kurz sind die Tage. Zeit einen Platz zu suchen. Ein Fischerhafen wäre auch praktisch.
Die Sonne geht schnell unter. Naturgegeben dieser Umstand. Der Planet dreht hier unten gleich schnell wie weiter oben, legt aber mehr Distanz zurück.
Noch ein paar Kilometer, so an die zwanzig davon, schön zum fahren alleweil.
Wir sind da. Passt. Der Perser Golf ist etwas flach geraten, deshalb führen die Anlegestellen immer etwas weit vom Ufer weg. Ein lokaler Fischerhafen ist einfach ein langgezogner Haufen Steine in’s Meer raus, Piste drauf und fertig. Hat er aber strategische Bedeutung, wird mächtig und gross gebaut. Dieser hier hat keine Bedeutung.
Das wär’s für heute. Wir essen gut und schlafen sofort ein. Niemand stört. Das ist doch schon mal was.
Danke für die Impressionen!
Bandar Abbas war mir immer zu heiss zum da runter fahren. Euer Reggae passt jedenfalls echt gut zur Gegend 🙂
P.S.: Nicht mal die Blume kriegt irgendwie eine dauerhafte, eigene Dieselkarte? Echt blöd, das!
Nein, keine Karte. Musst Bauer oder LKW Besitzer sein, das ist ja die Krux. Aber…je schlechter die Dieselversorgung, je witzger die Suche und vor allem das finden. Wir kriegen Diesel aus Kanister die plötzlich auftauchen, bezahlen lassen wollen sie sich nicht hier. Oder wir schütten es aus Kübeln rein.
Aber immer gute Qualtität. Einfach sehr hoch im Schwefelanteil. Kannt’s dir den Rauch ja vorstellen.
Bandar Abbas, wir hatten um die 28 Grad, sehr trocken. Dort sein um diese Jahreszeit ja, im Sommer nur in der Kühlbox.
Hitze mag ich ertragen, aber liebe die nicht wirklich. Habe drei Jahre in Australien auf Pferderücken in der Hitze verbracht, das reicht für zwei Leben. Dann die Schockabkühlung mit eiskaltem Bier im nächsten Pub, mit dem entsprechenden erwachen am nächsten Tag. Da dröhnt der Kopf und die Sonne brennt gnadenlos auf die Kappe. Letzteres war das übelste an der Sache.