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Meybod kurz nach Yazd, ist unser nächstes Ziel. So grosso modo wollen wir via Isfahan nach Lorestan fahren. Eher ein flüchten ist das allerdings. Wir mussten feststellen, dass die netten Revolutionsgarden uns mittlerweilen schon unter falschen Namen anrufen um dies oder das zu erfragen, was uns etwas Spanisch vorkommt. In der Provinz Lorestan haben wir eher bessere Chancen auf einen günstigen Verlauf dieser Sache.

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Also gehen wir zuerst mal so einen Taubenturm ansehen. Da hat es ganz viele „Wohnungen“ für das Federviech drin. Und davor steht ein wunderbar alter Bus.

Taubentürme, Kabutar Khaneh, also Taubenhaus auf persisch, ist ein Turm aus Lehmziegeln mit Stroh verputzt, meistens gebaut wie eine abgestumpfte Pyramide oder als Rundturm mit flachem Dach. Die berühmten Taubentürme von Isfahan sind rund oder kleeblattförmig ausgelegt. Und diese Bauten können recht gross werden.

Für die wenig fruchtbaren Böden der Felder waren große Mengen Dünger nötig. Taubenkot wurde auch als Beize in der Lederindustrie verwendet. Wer mit Taubenkot zu tun hat, kann sich letzteres leicht vorstellen.

Also lässt man die Tauben dort wohnen und bezahlt wird mit Kot.

 

Nach dem Taubenturm biegen wir in der Oasenstadt Nā’in links ab. Wir bewegen uns auf einer Höhe von rund 1500 m.ü.M. und Hossein Fatemi, damaliger Außenminister unter Mhammad Mossadegh wurde hier in Nā’in geboren. Und die Teppiche aus dieser Gegend sind auf der ganzen Welt berühmt für ihre unglaublich hohe Anzahl Wollknoten pro Quadratmeter. Über eine Million Knoten auf Seiden- oder Baumwollkette geknüpft.

Unterwegs gabeln wir ein junge Frau aus Georgien auf. Da wir auch Platz für drei Personen im Bus haben, übernachtet sie mit uns und spielt uns etwas auf ihrem Hang vor und erzählt uns wie es in Georgien so ist, mit dort Leben und überhaupt.

Hang, ist Berndeutsch für Hand. Das Instrument wurde im Jahr 2000 von Felix Rohner und Sabina Schärer aus Bern, erfunden. Die Georgierin kann uns das fast nicht glauben. Aber es ist so.

Sie will ihren Freund, der auf Kish Island im Gefängniss hockt, besuchen gehen. Ich kenne kein Land in dem sich ohne Visum, sofern es eines braucht, einfach so leben lässt. Unser Mitleid hält sich deshalb in Grenzen.