meinen
sie, ich meine damit die Städter aus Teheran, die Gegend vom Elbursgebirge nördlich zum Kaspischen Meer. Im Osten liegt dann schon Turkmenistan und im Westen Aserbaitschan. Und wir fahren dann mal in den Westen. Bis nach Astara wollen wir, das liegt grad an der Grenze zu Aserbaitschan. Dort biegen wir dann links ab und fahren mal nach Tabris.
Die persischen Schahs der Kadscharen hatten sich das Tal von Kelārdascht nördlich von Tschalus als Jagd- und Erholungsgebiet ausgesucht. Gutes Klima offenbar und was zum Jagen fand man. So liess sich gut leben im heissen Sommer.
Tschalus, an der Küste vom Kaspischen Meer war nur ein Dorf, wurde dann im Auftrag des iranischen Herrschers Reza Schah Pahlavi, dem Vater vom letzten Schah den die meisten vermutlich aus der Regenbogenpresse noch kennen, zu einer formidablen Stadt ausgebaut. Das hing direkt mit der Konstruktion der 200 km langen Autostrasse zusammen. Heute ist es eine Autobahn, die von Teheran über den Kandovanpass nach Tschalus ans Meer führt. Der erste Ausbau zur Strasse fand in den 1930er Jahren statt. Wir sind etwas weiter westlich über die Berge gefahren wegen dieser Festungsanlage. Und weil es auch gemütlicher war so zu fahren. Bericht. Nach Tschalus sind wir nicht gefahren.
Viele Menschen aus Teheran verbringen ihre Wochenenden in Tschalus, bez. in dieser Gegend. Wir gondeln also mal dieser Küste entlang, lange haben wir nicht mehr Zeit, mein Visum läuft bald ab.
Hier kann man Ferienhäuser bauen wie es einem passt.
Ein mix aus allerlei Baustylen.
Platz hat es genügend, so rückt einem der Nachbar nicht auf die Pelle.
Die Gegend ist ruhig, kein Problem sich irgendwo zu verschlaufen, sei es auch nur für eine Nacht.
Wer von Teheran hier her kommt, lässt die Sorgen der Stadt hinter sich. Ein Zelt genügt.
Man kauft auch Milch direkt beim Bauern, kocht die dann ab und lässt sie auskühlen.
Und da wir quasi auf dem „Heimweg“ sind, kommen auch hin und wieder kleine Geschenke bei uns an. Ich hab doch diesen Teller heute von weitem schon mal gesehen und Mohamad dabei beobachtet wie er nach einer Schachtel gesucht hat. Jetzt ist klar warum.
Die jungen Iraner und Iranerinnen sind ein herzensgutes Volk. Jede Gelegenheit wird genutzt um sich irgendwo zu verziehen um ein paar Tage oder auch nur Stunden so zu leben wie sie das gerne würden. Unter sich und mit viel lachen.
Und der hier, der geht in’s Thema Völkerverständigung. Ja, wir sind beides Aromater. Hab ich schon mit der Muttermilch gekostet. Und nein, der Genuss wird noch nicht bestraft.
Hin und wieder muss man mit etwas Anlauf wieder zurück auf die Strasse fahren. Und klappts nicht im ersten Anlauf, dann eben im zweiten.
Noch was zum tragen von kurzen Hosen. In Dörfern und Städten lieber nicht. Hier in der Pampas null Problem. Lange Hosen habe ich immer in der Nähe. Ist irgendwie auch ein eigenartiges Gefühl, der einzige mit kurzen Hosen zu sein.
Wieder unten an der Küste müssen wir ein paar Stunden in einer dieser Küstenstädte warten. Samsung Iran will eines unserer Hosensacktelefone austauschen und hat es dort in einen Laden geschickt. Aber es ist grad Siesta in der Stadt Rascht. Auch wenn ein paar Kühe noch eilig unterwegs sind, es ist Siesta.
Wir warten an einer ruhigen Strasse etwas im Schatten, essen und warten wieder etwas.
Und warten noch etwas länger.
Also wechsle ich halt das Getriebeöl. Das Getriebe röhrt etwas. Es stellt sich dann aber heraus, es war der Luftfilterkasten der röhrt. So was von peinlich. Die Diagnose vom Obermechaniker war falsch. Dafür haben wir jetzt Caspian Öl im Getriebe. Auch Mohamad hat was in an der Küche zu tun.
Der mit dem GL 4 Öl für ein 5 Gang Getriebe ist ein blöder Witz und angesichts der Fehldiagnose eher etwas lahm. Aber meine persiche Blume hat zuerst geglaubt, GL 5 für 5 Gang Getriebe und GL 4 für 4 Gang Getriebe.
Es ist ziemlich warm, das Öl fliesst recht schnell.
Wir fahren dann mal weiter, holen das Telefon ab und machen uns aus dem Staub dieser Stadt.
Awesome post! Keep up the great work! 🙂