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Weg von unserer Rückfahrt. Das hat meine persische Blume so gedeichselt.

Wir fahren in Van ab, um den See rum und dann mitten durch die Türkei. Es liegen knapp 1000 km vor uns und wir fahren als wär der Bezlebub hinter uns her. Nach etwa 250 km fahren, von Van aus gesehen, passieren wir die letzten Strassenkontrollen. Die Gebiete der Kurden liegen hinter uns.

 

Etwas von der Idealline abweichen tun wir bloss weil wir irgendwo an einem See übernachten wollen.

 

Die Gegend ist schon ordentich warm geworden, immerhin schreiben wir Juni. Verlassene Campingplätze gibt es genug hier im Land, wir finden einen davon.

 

Wir schlafen gut und lange. Süsser Wein tut gewaltig mithelfen. Dann geht es wieder zurück auf die Strasse. Weiches Licht und schöne Stimmungen lassen die restlichen 500 km schnell verfliegen. Wir halten uns mächtig ran.

 

Göreme heisst der Ort wo sich alle Touristen treffen um hier mit Heissluftballonen über diese Tuffsteinformationen zu fahren. Genau das wollen wir auch tun. Maps.

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Also checken wir auf dem fast leeren Campingplatz ein. Finden dort zwei Franzosenfahrzeuge vor, das eine finde ich voll genial. Das Hubdach macht’s aus. Ziemlich zweckmässig die Geschichte. Sogar Wintertauglich sei die Sache, meint der Fahrer. Wir dürfen rein schauen und das erste mal kann ich mich für so einen Allrad Göppel begeistern.

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Wir lassen den Abend ankommen, waschen viel Wäsche und wandern am nächsten Tag rüber zu einer der vielen Agenturen, um zu sehen ob man auf die Schnelle so eine Ballonfahrt buchen könnte.

Man kann bei Agentur Nummer drei. Also ziehen wir ein paar Scheine aus dem Automaten. Bezahlt wird hier in Euro oder mit greenbacks. Aber sicher nicht in Lira.

 

Wir tauschen die Moneten gegen einen Gutschein ein.

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Da steht drauf, wann und wo wir für das Spektakel bereit stehen müssen.

 

Mehr oder weniger ist hier das ganze Jahr über viel los in der Luft und die Ballonfahrerei ist perfekt organisiert. Wir geniessen den Flug im grossen Korb. Für uns beide ist es die erste Ballonfahrt. Wir sind mit Chinesen im Korb, zwei davon waren schon mal auf dem Jungfraujoch. Wir tauschen Adressen und seither schreiben wir uns immer noch.

Die Fahrt ist genossen, die Wäsche trocken und wir ziehen auf dem Campingplatz ab, fahren hoch auf einen Aussichtsplatz den wir von oben gefunden haben.

Natürlich wollen wir am nächsten morgen zusehen. Es ist eindrücklich.

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Und kurz mal mit der Drohne um unsere Wohnung fliegen tun wir auch. Der Sound im Film gefällt meiner persischen Blume nicht. Ich finde er passt irgendwie. Wir und das UNESCO-Welterbe.

 

Noch viel eindrücklicher allerdings wären die Wohnungen die hier in den Tuffstein gegraben wurden. Aber diese Sache schieben wir auf Unbestimmt auf. Was hier zu finden ist kann man nicht an einem Nachmittag entdecken. Also lassen wir es sein.

Kappadokien birgt unglaubliche Geheimnisse unter der Oberfläche. Unterirdische Städte, Burgen, Klöster und Verbindungsgänge auf einer Fläche von über 200 Quadratkilometer lassen sich hier finden.

Lange wurde die Gegend hier von Persen, Römern und Mongolen heimgesucht. Kappadokien lag auf den damaligen Handelsrouten zwischen China und Europa.

Drum gab es dauernd Zoff. Deshalb haben die ansässigen Heiden sich in den Boden gegraben. Oben eine Schicht Basalt- drunter liegt Tuffstein. Und Tuffstein ist weich. So liess sich graben.

Erst im 14.. Jahrhundert gaben sie diese Wohnungen auf. Die Hethiter waren die ersten die sich hier eingegraben haben. Das im 2. Jahrtausend v. Chr. Nach einem halben Jahrtausend sind sie verschwunden.