finden
wir. Und die Griechen sind bei den momentanen Massnahmen ziemlich entspannt. Es herrscht hier zumindest bis am 1. Februar ein „lockdown“.
Wer raus aus dem Haus muss, sei es wegen der Arbeit, oder einfach um mit dem Hund pissen zu gehen, joggen, einkaufen, Krankenbesuche, Beerdigungen oder sonstwie an die frische Luft will, der schickt eine SMS an eine Nummer mit Namen und Vornamen und seinem Vorhaben. Ziel der Sache ist laut Auskunft der Behörden ein Bewegungsprofil zu erstellen. Um die Daten auszuwerten um entsprechende Massnahmen zu ergreifen. Die Daten werden 14 Tage gespeichert, das zumindest versichern die Behörden. Die Menschen in den Städten ohne Strand vor der Haustüre haben aber andere Perspektiven. Sie spielen mit den schlechteren Karten.
Wirtschaftlich schaut es weniger sonnig aus.
Das Jahr 2020 traf die griechische Wirtschaft hart. Gerade erholte sich das Land einigermassen von seiner zehnjährigen Wirtschaftskrise, ca. ein Viertel der Wirtschaftskraft war ja abgemurkst worden. Und bloss die otimistisch Veranlagten erwarten ein Wirtschaftswachstum von 5%. Stillstand funktioniert im gegenwärtigen System nicht.
Der Einzelhandel fährt zaghaft wieder hoch. Die Wirtschaft kämpft weiter mit starken Einbußen. Die Exporte sind eingebrochen, Erdöl und Gas sind zu billig. Die unzureichende Liquidität betrifft etwa 70 Prozent aller Unternehmen und der Tourismus ist weitgehend am Boden. Aber verkaufen ist das eine, kaufen das andere. Viel Geld liegt in den Haushaltskassen der Griechen nicht mehr rum. Und mir fallen lange Warteschlangen vor gewissen Bankomaten auf.
Griechenland ist mit diesen Problemen nicht alleine, überall auf dem blauen Planeten schaut es ähnlich aus, mit Ausnahme von einzelnen Ländern wie etwa China. Bloss weiss ich nie so recht was ich denen glauben soll. Der Pharmabranche geht es wie üblich bei solchen Krisen, glänzend. Weltweit. Und die Finanzindustrie, vormals ein Dienstleister, geht durch die Decke. Den Ziegen hier ist das völlig egal.