So grob gesagt,

die Orientierung hier ist recht einfach. Scheint die Sonne vom Meer her ins Gesicht und hat man den Sand im Rücken, ist man auf der südlichen Seite der Insel. Scheint die grosse Leuchte von den Bergen her runter an den Rücken, während man auf das Meer blickt, steckt man im Norden fest. Deshalb haben die Pauschaltouristen alle den Rücken rot verbrannt und die anderen paar Touristen die Nasen.

Dort wo sie aufgeht ist die Itanons Beach, dort wo sie untergeht liegt die Elafonissi Beach.

Wir folgen der roten Linie runter in den Westen, also auf der nördlichen Seite und passieren locker mal Iraklio, oder auch Heraklio genannt, und haarscharf vor Réthimo biegen wir links ab. Oben am Berg vor einer Rechtskurve kaufen wir die besten Orangen der Welt, drei Kilo für zwei Euro und fahren dann mal runter an die Amoudi Beach. Vorher lenken wir aber noch schnell an den Palmenstrand von Preveli runter, so rein aus Neugierde und einfach so. Nur um zu schauen wie das so ist da. Um etwas Jane und Tarzan zu spielen. Ein Bach, hier nennen sie das frische Wasser einen Fluss, führt ordentlich Wasser.

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Das Kloster auf dem Hügel haben wir dann Kloster sein lassen. Nach der Tarzan Sache können wir da nicht einfach so rein.

Dann fahren wir endlich um die hundert Kurven weiter an diese Beach mit dem feinen Kieselsand. Amoudi.

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Das kleine Hotel hinten hat noch geschlossen. Die Strassenlaternen aber brennen in der Nacht und warten auf Mücken. Beim Schilfgürtel lässt sich gut stehen und die Sonne füllt Seele und Batterien.

Grundsätzlich ist es recht praktisch hier auf der Insel, der roten Linie, also dieser Hauptverbindungs Achse folgen und genau im richtigen Moment entweder links oder rechts abbiegen um die Insel zu durchqueren. Im kleinen Film da grad weiter unten, haben wir etwas geschummelt.

Wir haben zwei dieser Übergänge zusammen geflickt, die schöne Schlucht heisst Tobolia Schlucht und der Strand mit der Bettdecke am Baum, das ist eben die Amoudi Beach. Durch die Tobolia führt der Weg aber an die Elafonissi Beach, nicht an die Amoudi. Damit das klar ist. Die Schlucht beherbergt seltene und endemische Pflanzen Kretas, während in der Höhle von Sophia eine Höhlenspinne haust, die nur dort lebt (Pholcus creticus). Die haben wir aber grad nicht gesehen.

Und ganz am Schluss vom Film, wenn die Musik so richtig noch einen drauf macht, wäre links zum Bild raus, das Hapimag Resort zu finden. Dort haben sie gerade den grossen Pool neu gestrichen.

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Eine paar Katzen waren auch gerade dort.

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Und immer bei so Resort Anlagen, braucht es Schilder.

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Wir haben uns in Schale geworfen und sind da mal hin gelaufen. War aber recht ergebnislos, bis auf ein paar Fotos.

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Am Strand vorne stochert eine Familie im Sand rum. Die Mutter der beiden Kinder ist aus der Schweiz, ich seh das von weitem und er, der vermutliche Vater, stammt aus Deutschland und arbeitet in der Schweiz. Das hören wir dann etwas später beim deren Einsteigevorgang in den weissen Mittelklasse Mietwagen. 

Meine persische Blume wettet beim Erkennungsspiel immer um einen Abwasch mit mir und geht dann meistens abwaschen. So ist das. Schweizer erkennt man an den unmöglichen Farbkombinationen der Kleider, den Schuhen, den Luftundurchlässigen Himalaya und noch höher Jacken und der Aromat Dose im Rucksack. Und bei Frauen ist es noch die Frisur die oft auffällt. Auch wir sind an den Aromat Dosen leicht zu erkennen. Aber nicht an den Frisuren.

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Deutsche erkenne ich an der Kopfform, den weissen Beinen und dem ständigen um sich gucken. Wenn sie Hosenträger und einen Gurt tragen ist auch alles klar. Amerikanische Marinesoldaten auf Kurzurlaub erkennt man am Haarschnitt, den unnötigen Wasserflaschen, den fetten Muskeln und den schlechten Manieren. Und die latschen immer in Gruppen rum und die Mietautos sind auch grösser.

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Jetzt waren wir da und hatten mal schon alle Hände zu tun mit waschen, arbeiten und der Sonne nachschauen. Und Orangensaft pressen.

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Wir haben also unseren Lebensmittelpunkt erfolgreich weg vom Osten runter in den Westen der Insel verlegt. Es ist leicht kühler da.